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Das war leider die Holzhammermethode! Mit Herzblut und guter Absicht haben die Volleyballspieler Geld gesammelt, um ihren Traum umzusetzen: Eine Sportfläche mit vier Feldern auf der Liegewiese am Brodaer Strand. Vergessen, dass sie damit den Traum anderer zerstören könnten. Die Verwaltung berät kurz intern und handelt schnell. Viele wunderbar pagodenförmig gewachsene 30-jährige Bäume werden gefällt, drei gerade angewachsene mit jetzt schlechten Entwicklungsaussichten ohne Gestaltungswillen beiseite gepflanzt. Seit der Verkehrssicherungspflicht wird das Fällen anscheinend zur Routine, mit geringer Gehölzauswahl beim Nachpflanzen (meist Trauerweide/Eiche, z.B. keine Erle/Vogelbeere). Jeder vernichtete Baum kostete mit Pflegekosten etwa 1.000 Euro; das heißt, um die 9.000 Euro Verlust. Eine kahle, öde Fläche, wo vorher der Reiz eines vor etwa 20 Jahren geplanten Landschaftsparks war, halbschattige Flächen einer Liegewiese - dem Naturliebhaber mit Sinn für Gestaltung tut die Seele weh. Der Scherbenhaufen ist angerichtet. Die Konzeption des damaligen Landschaftsarchitekten ist immer noch sinnvoll: Bereiche für Spiel und Bereiche für Entspannung. Funktionsbereiche, nicht an ein und derselben Stelle, sondern getrennt, damit beides sich nicht gegenseitig stört. Mit Bedacht und Fingerspitzengefühl hätte man jetzt für jede Interessengruppe das Beste herausholen können - die vorhandenen Ballsportflächen erweitern und ertüchtigen, die schönen Bäume und Gestaltung bewahren können. Unterhalb des AJZ hätten mit geschickter Planung und Ausführung 2 - 3 Spielflächen und weitere 2 beim Rutschenturm Platz finden können - nicht nur an einem Platz so geballt, so dominant. Stattdessen sollen sich nach Vorstellung der Verwaltung jetzt beide Interessengruppen dieselbe Sandfläche teilen: der raumgreifende Ballsport mit herumfliegenden Bällen und gleichzeitig liegende Menschen, die die Unruhe und den Ball im Nacken spüren und Sicherheitsabstand einhalten müssen. Tagtäglich soll neu ausgehandelt werden, wer wo spielt und wer wo liegt – Konflikte, Verdrängung sind vorprogrammiert. Zähneknirschend wird sich dann eine Seite zurückziehen, wie jetzt schon am Strand. Von der Verwaltung hätte ich mir mehr konzeptionelle Arbeit gewünscht in Anlehnung an bestehende Pläne, mehr Achtung vor der Gestaltung und den Bäumen, mehr Information an die Mitbürger, mehr Abstimmung und Bürgerbeteiligung, da es um ein Stück Erde geht, das vielen Menschen in Neubrandenburg am Herzen liegt und mehr verdient hat, als eine schnelle Abarbeitung.
Sonja Meier-Schomburg, Neubrandenburg, 11.04.2021