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< Zurück zur ÜbersichtFeind? Freund? Friedlicher Nachbar?
Wer leidet in erster Linie unter Kriegen, Vertreibung und ihren Folgen? Massen von einfachen, friedlichen Menschen. Das ist seit Jahrhunderten offensichtlich und hinreichend bekannt. Dennoch finden Kriege etc. immer wieder statt, obwohl die weitaus größere Zahl aller Menschen gegen Kriege sind. Also muss man diejenigen, die Kriege durch Wort und Tat heraufbeschwören, ja letzten Endes befehlen, in höheren politischen Kreisen suchen. Wie man seit langem bemerken kann, beginnen bestimmte Politiker damit, potenzielle Gegner zu benennen, von denen Gefahren ausgehen, die angeblich eine Bedrohung darstellen. Neben anderen ist die deutsche Verteidigungsministerin auf diesem Gebiet recht aktiv. Wo hat diese Dame ihre Weisheiten her? In einen Interview sprach sie unverblümt davon, dass Russland eine Bedrohung darstelle, unter anderem weil dieses Land seine Armee, wie viele andere auch, immer mal wieder angemessen modernisiert. Als Beweismittel dient dann auch noch (Wie dilettantisch!) das Foto eines Uralt-LKW mit der ebenso alten Katjuscha (Raketenwerfer), die vor 75 Jahren in der sowjetischen Armee zum Einsatz kamen. Auf der Suche nach handfesten Beweisen von russischen Drohungen gegen andere Staaten bin ich nicht fündig geworden. Schon die Nazi-Propaganda wiederholte ihre Lügen so oft, bis sie glaubhaft erschienen. Um Russland zu demütigen und vielleicht auch ökonomisch zu schwächen, sprechen die USA, die EU, auch Deutschland gegen Russland so genannte Sanktionen aus. Es ist eine Schande, dass ein derart unfaires Druckmittel seit Jahren in die Außenpolitik Einzug gehalten hat. Erst nannte man das »Politik der Stärke«. Die deutsche Außenpolitik ist eifrig mit dabei, betont aber immer, dass sie zum Dialog mit Russland immer bereit sei. Welch Demagogie! In den A. treten und gleichzeitig von freundlichen Absichten quatschen. Wer vergiftet die internationale Atmosphäre? Ja, auch Deutschlands Politiker! Ich sehe mehrere Möglichkeiten, zu Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit beizutragen. Eine der wichtigsten: Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag, der unter UNO-Dach seit mehreren Wochen in Kraft ist!
Hans Bremerkamp, Rostock, 08.04.2021