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Wer soll das noch verstehen? Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben, und am nächsten Tag wird aller wieder kassiert. Jedes Bundesland macht seine eigenen Bestimmungen und der Bürger fragt sich, wie er das alles verstehen soll. Es kann doch nicht sein, dass man erst einen Katalog des jeweiligen Landes lesen muss, um informiert zu sein. Das ist Kleinstaaterei in Reinkultur. Wenn diese Krise eines gezeigt hat, dann ist das die Grenze des Föderalismus in Deutschland und auch in der EU. Jeder Landesfürst besteht auf seine Selbstständigkeit und nutzt die Krise, um sich als starker Macher zu profilieren. Den Schaden haben die Bürger, die ständig hin und her gerissen werden. Das Verhalten der meisten Menschen macht doch deutlich, dass sie den Ernst der Lage verstehen. Aber gerade in solchen Zeiten braucht das Land eine starke zentrale Führung, die einheitliche Maßstäbe setzt. Und Europa? Statt gemeinsam zu kämpfen, um die Krise zu bewältigen, geht der Streit wieder mal nur ums Geld. Die meisten wollen nur haben und Wenige sollen zahlen. Es zählen nur die nationalen Interessen - von wegen einiges Europa.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 27.04.2020