Nicht nachvollziehbar

Die von der Landesregierung M/V ergriffenen Maßnahmen gegen den Corona-Virus zeigen Erfolge, ein Zeichen, dass sie richtig sind. Eine frühzeitige Lockerung wird von den Experten als nicht zielführend angesehen. Soll dieser positive Trend fortgesetzt werden, müssen die Maßnahmen mindestens erhalten bleiben wenn nicht noch verstärkt werden. Wir sind noch längst nicht am Höhepunkt. Deshalb ist nicht nachvollziehbar, dass einige Bürger ihren privaten Egoismus gegen die Maßnahmen der Regierung durchsetzen wollen, klagen, sich dafür Anwaltskanzleien finden, die das unterstützen (müssen die sich profilieren?), vor das Oberverwaltungsgericht in Greifswald gehen und auch noch Recht bekommen. In dieser konkreten Situation, wo es m.E. nicht um die Verhältnismäßigkeit gehen kann, steht das gesundheitliche Allgemeinwohl über dem persönlichen Freiheitsrecht, und man muss in der Lage sein, für einen bestimmten Zeitraum seine Privatinteressen einmal in den Hintergrund zu stellen. Ein Bayer ist direkt nach Karlsruhe zum BVG gegangen und wollte ebenso gegen die Maßnahmen des MP Söder klagen. Das BVG hat aus den von mir oben genannten Gründen diesen Eilantrag abgewiesen. Das ist gut und richtig, und es wirft Fragen auf, warum sich in einer solchen Situation die Gerichte nicht einig sind. Es ist schon schlimm genug, dass auch jetzt der föderale Flickenteppich nicht vermieden wird, dass die Baumärkte in M/V geschlossen sind, in S/H aber nicht, um nur ein Beispiel zu nennen, das wirft natürlich bei den Bürgern Fragen auf. Insofern ist die feste Haltung der Bundeskanzlerin zu Problemen einer vorzeitigen Lockerung der Auflagen nur zu begrüßen, denn, auch hier wieder nur ein Beispiel, es bringt doch der Wirtschaft nichts, wenn sie hinterher keine Käufer für ihre Erzeugnisse hat. Also, auch wenn es dem einen oder anderen schwer fällt, und es ist auch für uns Ältere nicht leicht, auf Kinder und Enkel verzichten zu müssen, jeder sollte im eigenen (gesundheitlichen) Interesse wie auch dem der Allgemeinheit seinen Beitrag dazu leisten, dass wir überhaupt aus dieser Situation wieder heraus kommen. Und da helfen uns solche Querelen absolut nicht weiter.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 12.04.2020