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Zum Leserbrief »Medienmeldung des Tages« und Artikel »Wort zur Woche. I have a dream« Zum einen beschreibt ein Mann die Erkenntnis, dass die Ukraine größter europäischer Waffenimporteur ist, als mediale Glanzleistung. Damit hat er zweifelsohne recht. Zum anderen schreibt Frau Pastorin Borchert im Wort zur Woche »I have a dream«. Dem Artikel der Pastorin möchte ich mich vollumfänglich anschließen. Jedoch mit einem einzigen Hinweis. Auch ich habe einen Traum. Ein Traum, der mir regelmäßig von Vertreter unsere Kirche zu einem Albtraum werden lässt. Wir Christen haben die Aufgabe, Menschen, die verunsichert und zerrissen sind, durch die vielen Negativmeldungen, die nun mal unseren Tagesablauf bestimmen, aufzufangen, zu begleiten und von Jesus Christus zu erzählen. Und was machen einige unserer Kirchenoberhäupter? Hoffentlich auch im Alleingang! Sie verunsichern die Menschen noch mehr. Wenn die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, noch im Dezember letzten Jahres Waffenlieferung für die Ukraine als »Pflicht christlicher Nächstenliebe bezeichnet«, so frage ich mich, ob diese Frau ihren Beruf und ihre Berufung gänzlich verfehlt hat. Solche Alleingänge von Äußerungen sollten grundsätzlich verboten werden. Dann können wir auch gleich wieder anfangen, Kanonen zu segnen! Noch in den 80er Jahren sind viele von uns mit dem Aufnäher »Schwerter zu Pflugscharen« durch die damalige DDR gelaufen. Wofür? Um dann heute mit anzuhören und anzusehen, dass Waffenlieferungen als Akt christlicher Nächstenliebe bezeichnet werden? Was läuft da schief? Frau Pastorin Borchert erwähnt immer wieder den Satz, im »Wort zur Woche«: »Wer nicht glaubt, und wer nicht hoffen kann, ist kein Realist ...« Ja, ich habe einen Traum, nämlich Menschen zum Glauben zu führen, ihn von Hoffnung zu erzählen, um auch realistisch Dinge in der heutigen Zeit zu beurteilen. Geben wir doch den Menschen in unseren Kirchen ein Zuhause, damit sie gestärkt und voller Hoffnung in diese Zeit gehen können. Wir sollten lernen, mit den uns anvertrauten Seelen wieder sensibler umzugehen. Dazu gehört sicherlich nicht, Waffenlieferungen gleichzusetzen mit christlicher Nächstenliebe!
Titus Schlagowsky, Graal-Müritz , 23.03.2023