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< Zurück zur ÜbersichtKommentare zum Ukraine-Krieg
Mich wundert jedes Wochenende, wie viele kluge Menschen es doch gibt, im Bezug zum Ukraine-Krieg. Da werden absurde Behauptungen aufgestellt und der Angriffskrieg auch noch relativiert. Diese Behauptungen gehen von den angeblichen Vergehen/Verbrechen der Ukraine seit 2014 in den damals schon umkämpften Donbass-Regionen bis zur angeblichen Stationierung amerikanischen Atomwaffen in der Ost-Ukraine (um dies zu verhindern, soll angeblich nur zur Verteidigung Russland die Ukraine angegriffen haben). Das alles wohlgemerkt ohne jegliche Beweise. Was ist denn passiert seit 2014? In der Ukraine gab es einen Machtwechsel und der war nicht mehr prorussisch, sondern eben national - und damit konnte die Machtelite in Moskau nicht leben. Es wurde versucht, das Ganze zu sabotieren. Die Bevölkerung im Donbass wurde aufgewiegelt und der Versuch der dortigen in großen Teilen prorussischen Bevölkerung, sich abzuspalten wurde durch verdeckt operierende russische Truppen unterstützt- Logischerweise wehrte sich die legitim in freien Wahlen gewählte ukrainische Regierung gegen eine Abspaltung. Man muss sich jetzt nur mal die letzten Tage vor dem Kriegsausbruch im letzten Jahr anschauen. Moskau „genehmigt“ völkerrechtswidrig die Gründung eigener Staaten im Donbass. Das wäre so, als würde auf einmal Niedersachsen beschließen, ein eigener Staat zu sein. Das entbehrt jeglicher Logik. Man stelle sich vor, Niedersachsen erklärt sich unabhängig und Frankreich legitimiert das!? Und genau zu dieser Begebenheit begründet Putin seinen Einmarsch: um die angeblichen neuen Staaten vor der Ukraine zu schützen. Und dafür versucht er, nach Kiew zu marschieren? Begeht Kriegsverbrechen? Zerbombt ein ganzes Land? Ermordet unschuldige Bürger? Ich weiß nicht, was in den Köpfen einiger Schreiber hier vorgeht, aber deren Behauptungen sind durch nichts hinterlegt und so verschwurbelt, dass ich mich schon sehr wundere, wie man auf sowas überhaupt kommt? Und die Behauptung, die USA hätten die meisten Kriege in den letzten 100 Jahren geführt, stimmen auch nur zum Teil. Man muss hier nämlich differenzieren. Die USA haben nie einen Krieg angefangen, um sich territorial zu vergrößern. Die Russen führen nur deshalb ihre Kriege-Afghanistan, Tschetschenien, Georgien. Das sind alles nur Beispiele. Putin hat Großmachtfantasien, obwohl er heute schon das Oberhaupt des größten Landes der Welt ist. Er behauptet gern, gegen Nazis zu kämpfen, dabei ist er selbst der größte Nazi der aktuellen Zeit: keine freien Wahlen, keine Opposition in der Politik, keine Meinungsfreiheit, Verfolgung Andersdenkender. Das sind Parallelen zu 1933 in Deutschland. Sieht das keiner von den Briefeschreibern hier? Möchten Sie alle unter russischem Einfluss leben? Ich nicht. Die Amerikaner sind auch keine braven Schuljungs, aber offensichtliche Kriegsverbrechen und sinnlose Zerstörung hat es in den Kriegen fast nie gegeben. Und dann wird durch die Briefeschreiber die öffentlich rechtliche Berichterstattung angeprangert. Wie sollen die Medien denn berichten? Sollen sie die Zerstörungswut der Russen gutheißen? Sollen die Ziele der Russen unterstützt werden? Was glaubt ihr, würde passieren, wenn Putin die Ukraine besiegt? Wacht ihr erst auf, wenn seine Truppen wieder an der Elbe stehen? So einem Großmachtfantasten müssen so früh, wie möglich seine Grenzen aufgezeigt werden und das passiert nicht, indem man mit ihm verhandelt. Er will nicht verhandeln. Seht ihr das nicht? Er will die Eroberung, die Zerstörung…
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 12.03.2023