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Nachdem Sahra Wagenknecht in einer „Hart aber fair“-Sendung von ukrainischen Kriegsverbrechen und Vergewaltigungen gesprochen hatte, wird in den Medien und im Netz eine absurde Strichlisten-Diskussion geführt. Dabei ist jeder sexuelle Übergriff und jede Vergewaltigung eine zu viel, egal, welche Seite daran schuldig ist. Auf beiden Seiten kämpfen mit Strafgefangenen aufgefüllte nationalistischen Milizen bzw. Söldner, für die die andere Volksgruppe Abschaum ist. Schon dadurch sind Kriegsverbrechen vorprogrammiert. In der Ukraine erfolgen mit westlicher Ermittler-Hilfe akribische Untersuchungen zu russischen Kriegsverbrechen. Das ist richtig. Geht es doch um die von unseren Politikern viel zitierten Menschenrechte und unsere Werte. Die stehen aber auch der russischstämmigen Bevölkerung der Ostukraine zu, die es mehr zu Russland denn zur Ukraine zieht. Ich würde mir wünschen, dass wir auch dort die Untersuchungen zu ukrainischen Kriegsverbrechen mit allen Mitteln unterstützen. Das ist aber illusorisch, denn es würde das Narrativ vom „bösen“ Russen und dem „guten“ Ukrainer empfindlich beschädigen. Und das liegt nicht im Interesse unserer Werteprediger.
Hans Steike, Rostock, 09.03.2023