Archiv
< Zurück zur ÜbersichtNichts ist vergessen und niemand
Mit einer kleineren Gruppe des Vereins Barther Senioren e. V. besuchten wir am 22. Februar im neurenovieren Vineta-Bürgerhaus der Stadt Barth die Ausstellung „12 von 750 Jahren Barth 1933 – 1945.“ Diese Dokumentation über die traurigen Jahre, in denen sich in Barth ein Kriegsgefangenen-Lager namens „Stalag Luft I“ sowie ein KZ-Außenlager befanden, wurde uns anhand von Schautafeln von Elke Engelmann vorgeführt. Obwohl wir von der sorgsamen Ausführung dieser Arbeit beeindruckt waren, der sich Familie Engelmann ehrenamtlich schon lange Zeit widmet, traf uns die Thematik sehr. Es war schon beeindruckend, was der Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth e. V. durch kontinuierliche Forschungs- und Erinnerungsarbeit zur Geschichte der Stadt während der NS-Zeit zusammengetragen hat. Wir sahen, dass hier amerikanische Offiziere sowie jüdische und deutsche Menschen in einfachen Holzbaracken lebten in einem Gelände, das von einem Stacheldrahtzaun umschlossen und mit einem Wachturm gesichert war. Von manchen Einzelschicksalen wurde berichtet. Wie Frau Engelmann erzählte, besuchten nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches manche amerikanische Familien Barth, um zu sehen, wo ihre Angehörigen gelebt haben. Auch von deutschen Soldaten, die aus Barth stammten und im Krieg fielen, wurde auf den Tafeln berichtet. Genannt wurde unter anderem Hans-Georg Kathrein, geboren am 30.05.1919 und als halbes Kind viel zu früh gefallen. Wir alle, die wir auch teilweise das 3. Reich und die nachfolgende schlimme Zeit erlebt haben, wünschen sehr, dass die Welt keinen Krieg mehr erleben muss.
Ingrid Schmahl, Barth, 01.03.2023