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< Zurück zur ÜbersichtMit der Stadtgeschichte vertraut machen
Über diesen Leserbrief bin ich sehr enttäuscht. Entweder ist Herr Schönberger kein Rostocker oder er interessiert sich nicht für die Geschichte von Rostock. Der Gesellschaft für Stadterneuerung bin ich sehr dankbar, dass sie die Fischerbastion wieder erkennbar hergerichtet und den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer dargestellt haben. Die Fischer waren in Rostock eine angesehene Handwerksgilde und ich kann die Stadtväter nicht verstehen, eine Straße an der Fischerbastion »Am Kanonsberg« zu benennen. Kanonen gehören nicht zur 800-jährigen Geschichte von Rostock. Das Haus der Seefahrt ist schon auf das Gelände der alten Fischerstraße gebaut worden. Der Fischerbruch ist jetzt auch überbaut worden. Sollte das neue Theater am Hermann-Duncker-Platz und Am Kanonsberg gebaut werden, wäre das für mich eine schreckliche Ortsangabe. Nun zur Heubastion. Wenn die Stadtgärtner und Forstsachverständigen die Bauwerke der Altvorderen wieder etwas ansehenswürdiger gestalten, sollten wir diesen Menschen dankbar sein. Wenn es nach mir ginge, würde ich einen Ausblick von oben auf das Bauwerk der Heubastion gestalten und nicht, dass man jedes Mal bis zur »Die Trinkende« oder Schröderstraße laufen muss, um die Wallanlagen bestaunen zu können. Bäume werden in der Regel 100 Jahre alt und müssen dann laufend kontrolliert werden, ob sie noch gesund sind oder eine Gefahr bilden. Herrn Schönberger empfehle ich, doch mal ein paar Stadtwanderungen mit der Geschichtswerkstatt zu machen oder sich die »Rostocker Zorenappels« zu leisten.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 30.03.2020