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Ich möchte mich hiermit zu dem Artikel von Herrn Eckhard R., Rostock äußern. Ich finde, wenn Menschen in dieser Branche beschäftigt sind und eine hohe Verantwortung für die Fahrgäste haben, müssen diese schon angemessen bezahlt werden. Leider ist ja bei der Forderung nach mehr Gehalt nach mehreren Verhandlungen mit den Arbeitgebern RSAG, Küstenbus und Schülerverkehr und der Gewerkschaft ver.di so gut wie gar nichts bei rausgekommen. Die Leidtragenden waren in diesem Falle die Fahrgäste, die sich anders orientieren mussten. Ja, man kann ja verstehen, dass die Fahrgäste, da zählen Sie vielleicht auch dazu, stinke sauer sind über den andauernden Streik im Nahverkehr. Aber ein Boykott hat nicht immer damit zu tun, dass etwas bestreikt wird, sondern, weil vielleicht vieles unattraktiv geworden ist. Die meisten Menschen fahren doch sowieso lieber Fahrrad, Moped, Motorrad oder Auto, um unabhängig von Zeiten zu sein und weil man mit Bus oder Bahn doch nicht in jede Ecke kommt. Ja, vielleicht sind Sie ja auch so einer, der arbeitenden Menschen, so wie ich, boykottieren möchte oder schon voll dabei ist. Ich trage täglich Tageszeitungen aus und auch kostenlose Zeitungen und muss davon leben. Jede Kündigung und jede kostenlose Zeitung, die schon gleich nach meiner Zustellung ohne Beachtung auf dem Müll landet, sind für mich ein Boykott.
Torsten Strübing, Rostock, 17.03.2020