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< Zurück zur ÜbersichtPutin beim Wort nehmen!
In einem zweistündigen Interview mit einem US-amerikanischen Journalisten hat Präsident Putin mehrfach betont, dass er bereit ist, Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu führen und zwar auf der Grundlage der Verhandlungen, die bereits im März/April 2022 zwischen Kiew und Moskau stattgefunden hatten und kurz vor einem Abschluss standen, was von westlicher Seite durch Intervention von Boris Johnson verhindert wurde. Wer dies nicht glaubt, dem sei unter anderem die detaillierte Darstellung der Geschehnisse durch den ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, General a.D. Harald Kujat, empfohlen. (Berliner Zeitung vom 19. November 2023 - lesbar im Internet) Warum geht es nach wie vor nur um Waffenlieferungen? In dem Interview fordert Putin die Rücknahme des Verhandlungsverbots mit Russland, das Selenskyj im Herbst 2022 erlassen hatte. Auch mit den Taliban musste letztendlich verhandelt werden. 20 Jahre hat der Krieg in Afghanistan gedauert. Wie lange soll der Krieg in der Ukraine noch dauern? Wie viele Menschen müssen noch sterben? Wie viel Leid und Zerstörung noch geschehen? Aber es gibt auch Profiteure: Die Aktionäre der Rüstungsindustrie! Der Einmarsch der Russen in die Ukraine muss verurteilt werden, so wie jeder Krieg verurteilt werden muss, aber der Aufbau eines Feindbildes gegen Russland ist trotzdem abzulehnen. Russland wurde zweimal von Deutschland angegriffen. Die Nazis haben einen Vernichtungsfeldzug gegen Russland geführt mit 27 Millionen Toten. All das scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Stattdessen soll die deutsche Bevölkerung in Angst und Schrecken vor Russland versetzt werden, damit ein beispielloses Aufrüstungsprogramm durchgezogen werden kann. Das ist doch Wahnsinn! Deutschland muss vermitteln und Putin beim Wort nehmen, statt den Krieg mit immer mehr Waffenlieferungen zu verlängern! Unsere außenpolitischen Interessen sind nicht deckungsgleich mit denen der USA, denn wir leben mit Russland auf einem Kontinent. Wann kommen die Verantwortlichen in der Regierung endlich zur Vernunft?
Ina Reineke-Feist, , 15.02.2024