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< Zurück zur ÜbersichtGedanken zum Wirtschaftskrieg
Zu "Wirtschaftskrieg", Wismarer BLITZ vom 13. Februar: Ein sehr erhellender Artikel. Der Herr Neumann aus Bad Kleinen agiert wie jemand, der seinen klaren Menschenverstand noch nicht in einem gepanzerten Aktenschrank verbirgt und der Öffentlichkeit vorenthält. Er begnügt sich auch nicht mit fadenscheinigen Behauptungen, sondern nennt Ross und Reiter und dass in einer für Jedermann verständlichen Klarheit. Ich wünschte, dass Politik und die sogenannten Qualitätsmedien auch diesen Mut hätten. Die ständig zunehmenden Bedrohungslügen gegen Russland und China kann ich nun viel besser verstehen. Um Menschenmassen zu verängstigen, kann man den größten Blödsinn verbreiten. Oft genug wiederholt, hinterlässt er die gewünschte Wirkung und es genügt, wenn Kriege, egal welcher Art, als nicht zu vermeidendes Übel verkauft werden können. Während Präsiden Biden schon den genauen Angriffstermin Russlands gegen die Ukraine kennt, sehen es die Beteiligten weniger dramatisch. Oder sagt Biden dann, ich habe da mal was vorbereitet? Ich glaube, es wäre ihm zuzutrauen und man sollte sicher noch auf weitere Überraschungen vorbereitet sein. Dramatisch aber ist die extrem starke Konzentration von Truppen und Angriffswaffen der NATO in russischer Grenznähe. Nicht die Russen bedrohen Deutschland und die USA an ihren Grenzen, sondern umgekehrt. Bedauerlicherweise stehen auch wieder deutsche Panzer in russischer Grenznähe. Im Amtseid des Bundeskanzlers heißt es doch: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widme, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden,…“ Es geht also eindeutig um Deutschland und nicht darum, Schaden von der Wirtschaft der USA abzuwenden und zu deren Gunsten unsere eigene zu schädigen. Kaufen wir vielleicht bald russisches Gas und Öl von den USA, weil wir damit beschäftigt sind, US-Sanktionen gegen Russland durchzusetzen? Sind wir vielleicht nur eine deutschsprachige Kolonie der USA, dürfen deutsche Politiker wirklich deutsche Interessen autonom vertreten? Im Moment sieht das jedenfalls alles sehr komisch aus. Das kann sich nur ändern, wenn wir begreifen dürfen, dass Russland zu Europa gehört und erfolgreiche Europapolitik nicht gegen, sondern nur mit Russland möglich ist. Ich jedenfalls würde mich nicht wohlfühlen, als Bürger einer US-Amerikanischen Kolonie behandelt zu werden.
Jürgen Barz, Wismar, 15.02.2022