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< Zurück zur ÜbersichtProra - Geschichte vor dem Schredder?
Jetzt kommt Bewegung in die Sache, die weiterer Unterstützung bedarf: Im Juni 2021 bot die ehemalige KulturKunststatt Prora ihre umfangreiche Sammlung zur KdF- und NVA-Geschichte dem Bund, Land Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Vorpommern-Rügen und Binz zum Kauf an, verbunden mit dem Wunsch, diesen einstigen Touristenmagneten dem Ort und der Insel Rügen zu erhalten. Frühzeitig sprach sich der Tourismusverband Rügen für den Erhalt aus. Binz wehrte ab, der Landkreis gab Geschäftigkeit vor und erklärte sich nach Ablauf der zunächst gesetzten Frist als nicht zuständig. Jetzt muss bis Mitte März eine Lösung gefunden sein, da die Depots zu räumen sind. Neben Musealien aus der Planungsgeschichte sind vor allem wertvolle Dokumente und letzte Ausstattungsstücke der einstigen Großkaserne von Interesse. Mehr als ein Dutzend authentisch eingerichtete Räume boten vielen Menschen einen Ort »kollektiven Erinnerns«. Atmosphärische Räume animierten zur Beschäftigung mit der Geschichte. Sie bildeten das Antlitz der Kaserne ab, das ohne diese späteren Generationen kaum noch vermittelbar ist. Der Parlamentarische Staatssekretär Heiko Miraß hat Unterstützung zugesagt, mit Bildungsministerium und Landeszentrale für politische Bildung, die für ein geplantes neues Bildungszentrum in Block V zuständig ist, zu verhandeln. Der Verkäufer ist zu einer 50%igen Schenkung bereit und verlangt 120.000 Euro. Seit genau 15 Jahren bemühe ich mich um die Bewahrung authentischer Baustrukturen im Bereich des geplanten Bildungszentrums, dessen Konzept noch offen ist. Dieser Baubestand wäre nun die Voraussetzung für die Integration mindestens eines Teils der Musealien. Doch unabhängig davon, was in der Ausstellungskonzeption machbar erscheint: Das Land sollte diese Sammlung vor dem Schredder sichern und auswerten, alles andere wäre eine rein politische Entscheidung zugunsten der einseitigen KdF-Bad-Vermarktung. Kontaktmöglichkeit zur Unterstützung: denkmalprora@gmx.de Link zur Petition: https://t1p.de/93kv.
Dr. Stefan Stadtherr Wolter, per E-Mail, 09.02.2022