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< Zurück zur ÜbersichtDemonstrationen in Russland
Die enorme Schere zwischen reich und arm in Russland trifft auf steigende Empörung. Die Demonstranten können nicht pauschal alle als Anhänger des Herrn Nawalny eingeordnet werden. Das Problem ist vielmehr die soziale Ungleichheit. Die russische Bevölkerung hatte zwar in der Sowjetunion auch politische Willkür erlebt, doch nicht diese soziale Ungerechtigkeit, wie sie jetzt im kapitalistischen Russland herrscht. Und dass dieses System mit Schlagstöcken und Tränengas zurückschlägt, verwundert niemanden, da es ähnlich auch in anderen Ländern zugeht, eher noch brutaler. Unvergessen die TV-Übertragung aus den USA, als ein Polizist in den Rücken eines ins Auto steigenden Demonstranten schoss. Kurz wurde dies gezeigt, ausführlich und detailliert hingegen, wenn russische Polizei vorging. Nein, um Nawalny geht es in der Hauptsache nicht, man bedient sich seiner, um Putin zu stürzen, damit wieder schwächere Politiker wie Jelzin oder Gorbatschow ans Ruder kommen. Mit ihnen hatte das westliche Finanzkapital es leichter als mit Putin, der Russland aus dem Zerfall der 90er Jahre herausholte und wieder zu Weltgeltung verhalf. Deshalb Sanktionen und Hass gegen ihn.
Dr. H. Bomke, Schwerin, 16.02.2021