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< Zurück zur ÜbersichtMehr als eine Meinung
Auschwitz-Birkenau mehr als eine Mahnung – gerade heute ! Der Antagonismus der Kräfte, die des 80. Jahrestages seiner Befreiung gedenken einerseits und die Formierung der Ewiggestrigen andererseits lassen die Welt erneut erbeben. Trotz Auschwitz habe ich den Eindruck: Die Menschheit hat nicht konsequent genug die Lehren gezogen. Ich erinnere mich auch heute noch des 74. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz - Birkenau durch die Rote Armee als der damalige Außenminister Maas zurecht auf die schockierenden Zahlen der Erinnerungskultur aufmerksam machte : "Ein Teil von 40 Prozent der jungen Deutschen wüsste eigener Einschätzung zufolge kaum etwas über den Holocaust.“ Ob sich daran bei ihnen heute etwas geändert hat in Zeiten des Machtzuwachses von Neoliberalismus sowie rechtsradikaler und völkischer Haltung? Vor vielen Jahren habe ich im Interesse der Friedrich-Ebert-Stiftung mit meinem Sohn, einigen Erwachsenen und in erster Linie Jugendlichen fast eine Woche in dem Museum des deutschen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager verbracht. Wie es dort heißt: Der Besuch hinterlässt eine Narbe. So war es auch bei uns. Tief bewegt und mit nachhaltigen Anstößen für historisches humanistisches Denken und Handeln fuhren wir zurück nach Deutschland, wo mancher Altnazi seine politischen, militärischen bzw. ökonomischen Fähigkeiten schon Jahrzehnte lang hatte prägend einsetzen können. Beispielgebend stehen Namen wie Globke, Heusinger, Gehlen und Krupp sowie der Schlächter von Warschau Generalleutnant der Waffen-SS Heinz Reinefarth. Es wäre schon interessant, was über sie bei jungen Menschen bekannt ist?
Karl Scheffsky, SCHWERIN, 24.01.2025