Warum schreibe ich?

Dem Einen sind meine Leserbriefe zu viel, aber sehr viele Leser rufen mich an, um ihre Zustimmung zu äußern und mich aufzufordern, weiterhin meine Meinung öffentlich zu sagen. Es gibt auch vereinzelt sogenannte Demokraten, die mit Hassbriefen u. a. Aktionen reagieren. Leider immer anonym, denn für eine offene Diskussion sind sie zu feige. Ich schreibe nicht, weil ich so eitel bin, den Lesern die Welt erklären zu wollen. Vielmehr sehe ich darin eine legitime Möglichkeit, mich politisch einzumischen, auch wenn klar ist, dass die Wirkung auf die Entscheider gering ist. Leider ist es in Deutschland so geworden, dass nur die Meinungen anerkannt und als demokratisch gewertet werden, die der offiziellen politischen Denkart entsprechen. Viele Menschen denken aber ganz anders, trauen sich aber nicht, das offen zu sagen oder zu schreiben. Das höre ich immer wieder bei den Anrufen. Das ist sehr traurig, weil es doch gerade die fehlende Meinungsfreiheit war, die der DDR angekreidet wird. Das Grundgesetz der BRD garantiert aber ausdrücklich diese Meinungsfreiheit in Wort, Bild und Schrift ohne jegliche Zensur. Dieses Recht nutze ich, weil ich der Meinung bin, dass es sehr viele Dinge in diesem Land gibt, die nicht in Ordnung sind und für die die Politiker die Verantwortung tragen, die geschworen haben, dem deutschen Volk zu dienen und Schaden vom Land abzuwenden. Ein Sprichwort sagt: der Klügere gibt nach - will sagen, er schweigt. Aber wenn der Kluge immer nur schweigt, regieren am Ende die Dummen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 08.01.2025