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< Zurück zur ÜbersichtDenn sie wissen nicht, was sie tun
Die täglichen schrecklichen Nachrichten aus den Ukraine-Krieg, das akribische Aufzählen von getöteten Menschen, die zerstörten Häuser lassen einen immer aufs Neue fragen: wann wird dieser Wahnsinn gestoppt? Auch wenn das in unseren Medien kaum Beachtung findet, kommen immer mehr echte Experten, wie der Generalstabchef der USA oder deutsche Generale, zu dem Schluss, dass die Ukraine diesen Krieg militärisch nicht gewinnen kann. Zunehmend bricht sachdienliche Erkenntnis Bahn, dass der Schlüssel zur Beendigung des Krieges in Washington und Moskau liegt. Selbst der ukrainische Botschafter in Deutschland spricht von einem Stellvertreterkrieg. Indessen ist die deutsche Außenpolitik und die der westlichen Welt nur einseitig auf Waffenlieferungen und Verlängerung des Krieges ausgerichtet. Kanzler Scholz hat bisher ziemlich besonnen reagiert, wird aber durch Grüne und FDP so unter Druck gesetzt, dass er kaum noch Handlungsspielraum hat. Natürlich muss Putin auch mit militärischer Gegenwehr klar gemacht werden, dass die Völker sich seine Anektionspolitik nicht bieten lassen, aber Aufgabe der Außenpolitik, insbesondere deutsche Außenpolitik, ist Diplomatie und nicht Kriegsrhetorik. Es muss doch der Politik klar sein, dass eine Fortsetzung dieses Abnutzungskrieges am Ende eine völlig zerstörte Ukraine und millionenfach Leid auf beiden Seiten bedeutet und gar in einer nuklearen Katastrophe enden kann. Es ist sehr gefährlich, die russischen Atomwaffen als Bluff zu bezeichnen. Ein in die Ecken gedrängter Gegner ist unberechenbar.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 16.01.2023