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Mit Bestürzung musste ich die Tage lesen, wie sich in den Medien zu dem Vorfall des verweigerten Rettungseinsatzes zu einem aus dem Bett gestürzten älteren Herrn äußerte. Ich habe jahrelang im Gesundheitswesen gearbeitet und weiß, wovon ich Rede. So wie der Polizist, der Feuerwehrmann und die Krankenschwester sind es alles Berufe, zu den man berufen ist und mit Leib und Seele dabei ist. Und auch wenn es einige nicht verstehen, wir sind auch nur Menschen und da passieren nun mal Fehler. Natürlich sind solche vermutlichen falschen Reaktionen schlecht zu verstehen und dürfen auch nicht passieren. Sofort findet die Presse auch noch andere Beispiele, wo das Verhalten nicht ordnungsgemäß war. Aber fragt sich einer mal, was diese Berufsgruppen über sich ergehen lassen müssen? Keiner möchte Schichtdienst, Überstunden und mäßige Entlohnung. Würden nicht so viele Bürger das Notsystem ausnutzen, wäre vieles leichter. Wenn ich drei Tage Beschwerden habe, muss ich nachts nicht die 112 anrufen. Dafür ist der kassenärztliche Bereitschaftdienst vorgesehen. Denn wie in anderen Berufen, kann der Feuerwehrmann nicht weiter frühstücken, wenn Alarm ist oder die Krankenschwester sagen, ich habe Feierabend, wenn sie im Einsatz ist. Und wie oft müssen sich Rettungskräfte beschimpfen, bespucken beleidigen lassen. Das bitte ich einmal zu bedenken, bevor man solche Berufsgruppen ständig kritisiert. Das Klatschen bei Corona ist verhallt und der Respekt wieder verloren gegangen. Das finde ich sehr sehr traurig. Abschließend möchte ich anmerken, dass wenn es wirklich die Schuld des Rettungsamtes war, dass der ältere Herr verstorben ist, ist dieses nicht verzeihbar.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 28.12.2022