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< Zurück zur ÜbersichtEs ist wieder so weit. lch fasse es nicht!
Während unsere Bürger’innen nahezu angefleht werden, im »Lande zu bleiben und sich redlich zu nähren« (sprich: auch mal Fernwehverzicht üben), lassen es sich diese sogenannten Stars selbst in Pandemie-geplagten Zeiten nicht nehmen, dem Ruf des Dschungels bzw. von RTL zu folgen, um sich in einem Gefangenenlager im afrikanischen Busch zu vergnügen und nebenbei dubiose Mutproben nolens volens auf sich nehmen. Tantalusqualen sind gegen diese Prüfungen Mückenstiche! Und noch dazu in einem Land (oder doch nur in einem hiesigen RTL-Studio?), das als Hochrisikogebiet und Quelle des Omikron-Virus galt/gilt. Aber alle sind bestimmt 4-5-mal geimpft, da schreckt sogar dieses Virus entsetzt zurück! Was ich aber immer schon mal zu diesem Blödel-Format bemerken wollte. Allein der Untertitel »Ich bin ein Star – holt mich hier raus!« ist an groteskem Nonsens kaum zu überbieten. Treffender sollte doch getitelt werden: »Ich bin ein Star – lasst mich bloß drin!« (Ich brauche »,Kohle«, sonst bin ich hin). Zum anderen suche ich in dieser illustren Schar – einen Star, eine wahrhaft berühmte Persönlichkeit. Vergeblich. Wobei ich einigen ihre »traurige« Berühmtheit keineswegs absprechen möchte. Und von dieser Show erhoffen sich wohl einige Teilnehmer*innen bei entsprechend gelungener Exhibition den Start ins Promi-Dasein. Andere hingegen vermeinen diesen Status bereits zu besitzen, verzeichnen aber ein öffentliches Aufmerksamkeitsdefizit, das unbedingt behoben werden muss. Nicht zuletzt muss auch der eigene Narziss befriedigt werden. Bei Wilhelm Busch angelehnt: »Zum andern hoff‘ ich außerdem auf Aufmerksamkeit, die mir genehm. So kommt am End‘ sogar noch ‘raus, dass ich ein ganz famoses Haus«. Letztendlich aber eint doch alle, was man schon im Imperium Romanum konstatierte: Non olet - Geld stinkt nicht! Und einige brauchen es wohl ganz dringend. Alle Jahre wieder: Ein Spektakel, auf das man (nicht?) verzichten kann! Es bleibt abzuwarten, ob jemand aus der Schar dieser heldenhaft-tapferen Dschungelkämpfer*innen aus nunmehr bereits 15 Staffeln irgendwann das »Schweigegelübde« gegen einen gut dotierten Deal eintauscht. Kommt dann einmal Licht ins Dschungeldickicht und der ganze Hokuspokus wird entzaubert?
Hans Spring, Schwerin, 30.01.2022