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< Zurück zur ÜbersichtFreiheit über alles?
Die Aussagen des FDP-Parteichefs über die „Freiheit“ sind für mich nicht nachvollziehbar. Wie er den Begriff strapaziert bzw. hofiert, ist nicht den Tatsachen entsprechend. Was meint er damit? Rede-, Reise-, Presse-, Meinungs-, Informations-, Demonstrationsfreiheit und andere sind alle schön und gut, aber wenn ich krank oder tot bin, nutzen sie mir gar nichts. Oder meint er mit Freiheit, dass ich zu Lebzeiten bestimmen kann, ob ich nach der Tätigkeit des Sensenmannes Würmer-, Fischfutter oder Dünger für den Acker werde? Oder meint er die Freiheit, über die Unverletzlichkeit meines Körpers selbst zu entscheiden und dass es absolut meine Sache ist, mich impfen zu lassen oder selbst zu entscheiden, ob ich an Corona erkranke oder sterbe, ohne dabei an meine Mitmenschen zu denken? Für mich sind die obersten Güter Leben und Gesundheit, ohne die ich Freiheit(en) nicht wahrnehmen kann. Und er sollte auch daran denken, dass auch seine Freiheit dort endet, wo des Anderen Rechte beginnen. Und das gilt nicht nur für ihn, sondern für alle, die z.Zt. derartig egoistisch auf ihre Freiheit(en) pochen. Die derzeitige Lage ist eine Situation, in der man nicht absolut auf seinen Rechten bestehen kann, sondern mit dazu beitragen muss, dass wir alle diesen Ausnahmezustand erfolgreich überwinden, um anschließend wieder unsere Rechte und Freiheiten in altgewohnter Form ausleben zu können. Eine globale Pandemie ist nicht in ein paar Monaten oder einem Jahr vorbei, da muss man Geduld aufbringen können und müssen, sonst bleibt der Erfolg versagt. Aber Leben und Gesundheit stehen über allem!
Wolfgang Mengel, Stralsund, 10.01.2022