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< Zurück zur ÜbersichtEs weihnachtet sehr
Traditionell zum Jahresende lud die Seniorenakademie Stralsund die Musikdramaturgin des Theaters Vorpommern, Katja Pfeifer, zum Vortrag ein. Unter dem Titel „Weihnachten – Ein musikalisches Fest“ stellte sie viele Fragen: Weihnachten – seit wann, woher, warum ist es solch ein musikalisches Fest, woher die Weihnachtslieder u.s.w. Weihnachten ist verbunden mit dem Klang der Kirchenglocken, mit entsprechenden Erzählungen und Märchen, mit dem Läuten der Schlittenglocken, mit dem Knistern des Kaminfeuers …. Sie legte dar, dass es das erste Singen der Menschen vor 150.000 Jahren gab und vor 40.000 Jahren die ersten Musikinstrumente entstanden. Musik erfüllte zeremonielle Zwecke und sollte den Alltag erleichtern. Erste Musikstücke sollen aus dem 14. Jh. vor Christi stammen. In der Bibel gibt es kein genaues Datum für die Geburt Christi. Man legte dafür den 25. Dezember fest, nach dem julianischen Kalender die Wintersonnenwende. Die Tage wurden wieder länger, und symbolisch war Christi Geburt ein Licht für die Menschen. Alle um den Stall Versammelten musizierten, die Engel sangen „Ehre sei Gott in der Höhe“, und auch die Könige boten ihre Lieder dar. Hier kommt der Begriff der „Pastorale“ ins Spiel (ital. „Hirtenstück“), die musikalische Wiedergabe ländlicher Motive, das Musizieren der Hirten auf der Schalmei, und so entstand die weihnachtliche Hirtenmusik. Die Weihnachtslieder erzeugen eine besondere Stimmung und haben eine ganz wichtige soziale Funktion: das gemeinsame Singen verbindet und stärkt die Gemeinschaft. Das älteste Weihnachtslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ geht mindestens auf die Blütezeit des Klosters St. Gallen um 900 n. Ch. zurück. „Es ist ein Ros´entsprungen“ entstand 1599, „Ich steh´ an deiner Krippen hier“ stammt aus dem 17. Jh. Die meisten Weihnachtsalieder kommen aus dem 19. Jh. „Stille Nacht“ (übersetzt in mehr als 320 Sprachen) gilt als weltweit bekanntestes Weihnachtslied und hat zwei Schöpfer. Joseph Franz Mohr stapfte am Morgen des 24. Dezember 1818 mit seinem Gedicht durch den Schnee zum Organisten Franz Xaver Gruber, der in Windeseile eine Melodie auf den Text schrieb. Und so konnte am Heiligabend in der Oberndorfer St.-Nikolaus-Kirche das Lied zweistimmig mit Gitarrenbegleitung (Mäuse hatten den Blasebalg der Orgel zerfressen) erstmals zur Freude der Gemeinde aufgeführt werden. Die Menschen des Salzburger Landes litten nach 1815 Hunger und Not. „Christ, der Retter, ist da …“ spendete endlich Trost und Zuversicht. Dann ging das Lied um die Welt. 1816 erklang erstmalig „O du fröhliche…“ in Weimar. Der Text hatte einen sehr traurigen Hintergrund und wurde erst 10 Jahre später zu einem Weihnachtslied umgeschrieben. „O Tannenbaum…“ hat nichts mit Krippe, Maria und Jesus zu tun, sondern besingt nur die Schönheit der Nadelbäume. So hat ein weltlicher Inhalt den Tannenbaum doch zu einem wichtigen Symbol des Weihnachtsfestes gemacht. 76 Weihnachtshungrige verfolgten mit großem Interesse diesen sehr informativen und mit weihnachtlicher Musik unterlegten Vortrag und dankten Katja Pfeifer dafür mit herzlichem Beifall und allen guten Wünschen für das fest und den Jahreswechsel. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam „Tannenbaum“. Das war ein sehr schöner Jahresausklang. Wolfgang Mengel, Seniorenakademie
Wolfgang Mengel, Stralsund, 07.12.2023