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Preisdeckel

80 Prozent des Vorjahresverbrauchs werden staatlich subventioniert. Das heißt in erster Linie Bestandssicherung, also wer hohen Verbrauch hatte (Nicht sparsam war?) darf auch weiter auf Staatskosten viel verbrauchen. In der Realität sieht es dann so aus: Das alte Rentnerpaar nebenan verbraucht 2.500 kwh Gas im Jahr, für das warme Essen jeden Tag fürs wöchentliche Duschen. Das ist ein sehr sparsamer Verbrauch, so wird es von der Statistik der Stadtwerke ausgewiesen, eine weitere Einsparung gar nicht möglich. Nach der »Preisdeckel-Verordnung« werden diese Leute für ein Fünftel ihres künftigen Verbrauchs eine saftige Rechnung zum horrenden und zum Großteil spekulationsgetriebenen Marktpreis bekommen. Beim besser betuchten Nachbarn zur anderen Seite läuft‘s besser. Sein Gasverbrauch lag im Vorjahr wesentlich höher. An zehn Tagen leistete er sich auch ein Beheizen seines Badepools und seiner Terrasse. Nun wird er sich das Heizen an zwei Tagen verkneifen, aber an acht Tagen (das ist der Bestands- sprich Verbrauchsschutz) darf er sich den Luxus zum vom Staat subventionierten Preis weiterhin leisten. Der Marktpreis berührt diesen Bürger gar nicht. Ich neide dem Nachbarn nicht den Pool, aber diese Preisdeckel-Regelung ist im hohen Maße ungerecht, bevorteilt wie so oft bei Gesetzen und Verordnungen die, die schon reichlich haben. Der Volksmund sagt dazu: Der Teufel sch... (schichtet) immer auf den größten Haufen.« Andererseits kann das Entstehen solcher Anordnungen und Beschlüsse dann auch wieder nicht verwundern, wenn man weiß, dass es im Bundestag letztlich ja nur »Gutbetuchte« gibt, nur Leute gibt, von denen keiner ein Einkommen unter 10.000 Euro im Monat hat. Es sitzen im Bundestag keine Maurer, Staßenbahnfahrer, Verkäufer, Angestellte oder Landwirte etc. Aber wir wissen jetzt, wo der Teufel sitzt. Und wir wissen, woher die Politik-Verdrossenheit kommt, warum die NPD weiter Zulauf hat.

R. Albrecht, Rostock , 21.12.2022

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