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Das Hemd ist uns näher als die Hose. Die Bundes- und Landespolitik diskutieren darüber, wie lange denn nun noch eine Maskenpflicht im Nahverkehr gelten soll, und ist sich wie immer uneins. Viel wichtiger ist es aber zu klären, wie man der zunehmenden Knappheit und dem Fehlen von lebenswichtigen Medikamenten in den Apotheken Herr werden will. Es betrifft eben nicht, wie von der Politik behauptet, vorrangig Erkältungsmittel, sondern zunehmend Mittel, deren Fehlen für den Patienten lebensbedrohlich sind. So erlebt man immer wieder, dass verordnete Herzmittel, Kreislaufmittel, Blutverdünner und andere nichtverfügbar sind. Manchmal bieten die Apotheken dann Alternativen an, was aber bedeutet, dass der Patient wieder zum Arzt muss, um die Verträglichkeit zu prüfen und das Rezept zu ändern. Dann aber kann es sein, dass das neue Medikament auch wieder weg ist, und das Spiel beginnt aufs Neue - wenn der Patient denn so lange durchhält. Das alles ist eine Folge der verfehlten Gesundheitspolitik, die es aus Profitgründen zugelassen hat, dass Medikamente fasst ausschließlich in Billigländern hergestellt wird, anstatt im eigenen Land. Statt überMaskenpflicht zu diskutieren, sollten hier ganz schnelle Lösungen gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit, wegen fehlender Medikamente zu sterben, ist sehr viel höher als eine fehlende Maske in Bus und Bahn, wobei das auch wichtig ist. Aber wie gesagt: das Hemd ist...
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 05.12.2022