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Wenn ich auch wenig Verständnis für die Demonstrationen gegen die Beschränkungen des Lebens wegen Corona habe, so habe ich sie bisher als eine legitime Form der Meinungsäußerung verstanden. Wie sich das aber jetzt entwickelt, kann nicht hingenommen werden. Friedliche Proteste ja, Gewalt und gar Morddrohungen gegen Menschen, egal ob Politiker oder wen auch immer, das ist verwerflich und strafbar und ist nicht durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Man fühlt sich in die schlimmste Zeit der Weimarer Republik zurück versetzt, wo die radikalen Kräfte ihre Meinung mit Mord und Totschlag durchsetzen wollten. Man denke an Rathenau, Liebknecht und Luxenburg u.a. Bundeskanzler Scholz hat in seiner Antrittsrede im Bundestag bestritten, dass die Nation gespalten ist. Da irrt er wohl sehr und schließt die Augen vor einer Entwicklung, die sehr gefährlich ist. Tatsache ist, dass die Politik mit ihrer grottenschlechten Kommunikation und dem Verwirrspiel der Maßnahmen erheblich die Missstimmung in der Bevölkerung mit verantwortet. Um so mehr ist es nun notwendig, klare Fronten zu schaffen, die Krise entschlossen zu bekämpfen, anstatt sie zu verwalten, aber auch entschlossen gegen die radikalen Auswüchse der Proteste zu handeln. Eine Lehre aus der Geschichte unseres Volkes ist: wehret den Anfängen!
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 18.12.2021