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< Zurück zur ÜbersichtBeruhigungspillen helfen nicht
Seitens der Bundesregierung und auch der Landesregierung wird nach wie vor versichert, es seien genug Schutzmasken gegen Corona vorhanden, und auch Impfstoff sei ausreichend geordert. Wie kommt es dann aber, dass es in unserer Apotheke seit einer Woche keine Masken mehr gibt, und auch nicht gesagt werden kann, wann sich das ändert? Dass bei einer kostenlosen Abgabe wieder einige Leute in mehreren Apotheken hamstern würden, musste doch vorher klar gewesen sein. Die Dummen sind wieder die Ehrlichen und Besonnenen. Das gleiche Theater scheint bei den Impfungen zu drohen, wenn man die Diskussionen und das Hin und Her verfolgt, wer denn nun zuerst dran kommen soll. Man kann den Eindruck bekommen, die alten Menschen sollen zuerst geimpft werden, weil die Wirksamkeit und die Nebenwirkungen der Seren noch ungenügend erforscht sind. Unverständlich ist auch, warum alle Bundesmittel nur in die Entwicklung von Impfstoffen fließen, dagegen aber die Institute, die daran forschen, wo die Ursachen und die langfristigen Gegenmaßnahmen dagegen liegen, leer ausgehen, wie kürzlich im Fernsehen dokumentiert wurde. Sicher, keiner hat ein Wunder-Rezept, wie man Corona besiegen kann, aber Beruhigungspillen helfen nicht. Es fehlt einfach eine verlässliche Strategie, die immer wieder durch den kleinstaatlichen Föderalismus verhindert wird. Nur so kann es geschehen, dass die Fallzahlen trotz zunehmender Beschränkungen immer höher werden und wir auf dem Weg sind, den Kampf gegen die Pandemie zu verlieren.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 20.12.2020