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< Zurück zur ÜbersichtVerständliche Bauernproteste
Bereits seit längerer Zeit gibt es massive Proteste von Bauern, die von dem was sie erwirtschaften nicht mehr leben können. Zuletzt wurde beispielsweise eine Lidl-Firmenfiliale bestreikt und damit lahmgelegt. Von politischer Seite aus hört man, dass die Preise bei Lebensmitteln, die den Grundbedarf decken, nicht teurer werden dürften. Das stimmt, aber auch wiederum nicht. Immer mehr Menschen in diesem Land haben immer weniger Geld in der Tasche und das nicht nur wegen Corona. Andererseits knechten und knebeln die Konzerne die Bauern mit Verträgen, die jenseits von Gut und Böse sind. Leben und leben lassen gilt eben nicht für die wenigen noch auf dem Markt befindlichen kapitalistischen Lebensmittelkonzerne. Immer mehr Bauern geben auf bis hin zum Selbstmord, weil sich die Erzeugung von Lebensmitteln, auch durch die Klimaveränderung, nicht mehr rechnet. Erst mit dem Aufkommen der großen Lebensmitteldiscountern entwickelte sich diese prekäre Lage. Warum schließen sich nicht alle Bauern zusammen zu einer großen Genossenschaft, mit einem großen Bauernsupermarkt, in dem alle erzeugten Produkte verkauft werden? Nicht mehr an Aldi, Lidl, Edeka und Rewe verkaufen sollte die Devise sein. Sobald sich jemand mit ins Boot setzt, will er mit daran verdienen und je kleiner die Zahl der Food-Giganten ist, desto mehr treiben sie die Bauern vor sich her. Von daher ist es auch nicht weiter erstaunlich, wenn Bauern ihr Land verpachten und dort Solarzellen aufgestellt werden anstatt dort Lebensmittel anzubauen. Sehr schön kann man das am Rande der Autobahn in Richtung Berlin sehen, dort säumen auf der Ackerfläche kilometerweit nur noch Solarfelder die Fahrbahn. Dabei gilt in Zukunft als das Wichtigste die Versorgung der Menschheit. Dank Corona und einem Brexit mit einer Wirtschaftskrise, die man noch nie gesehen hat, fahren die Unternehmen ihre Produktion doch wieder zurück. Deshalb wird immer weniger statt mehr Energie benötigt. Hier wäre eigentlich die Politik gefragt.
Martina Plischka, Plau am See, 12.12.2020