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Gerechtigkeit

Die Krisen der vergangenen und der heutigen Zeit entspringen in der Hauptsache gefühlten Ungerechtigkeiten. Wenn diese nicht beseitigt werden, entstehen irgendwann im Finale Kriege. In Studien wurde nachgewiesen, dass bereits Kinder zwischen 3 und 4 Jahren Ungerechtigkeiten bemerken und ihren Unmut zum Ausdruck bringen. Sobald der eine für die gleiche Bemühung mehr bekommt, dann entsteht das Gefühl ungerecht behandelt zu werden. Auch bei Tieren und selbst bei Vögeln konnte dieses Verhalten sehr gut nachgewiesen werden. Dieses Gefühl liegt also in unserer Evolution bzw. Genetik verankert. Angesichts der Wahlen im früheren mächtigsten Land der Welt, frage ich mich: Wie sollen miteinander ringende, alternde Milliardäre, die nahe an die 80 Jahre sind, als Präsidentschaftskandidaten die unhaltbare Ungerechtigkeit in ihrem Land und auf dieser Welt bekämpfen? Für Menschen aus gutsituierten Kreisen besteht dazu kaum ein Anlass, außer ihre eigene Macht und den Reichtum auszubauen. Jemand, der sich nie als Normalo durchs Leben kämpfen musste, kann gar nicht ermessen, wie schwer das (Über)leben sein kann. Mit ihren Milliardären an der Spitze ist dies für mich nicht das Land mit Vorbildcharakter. Erst recht nicht als die Wiege der Demokratie, sofern diese überhaupt jemals in einem Land dieser Erde existierte. Wird der Präsident der Zukunft bald Bill Gates heißen? Die besten Kontakte zu unserem Gesundheitsminister und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk hatte er ja bereits anlässlich des Corona-Virus mit einer 10-minütigen Rede zur Nachrichtenzeit. Aktuell füllen sich auch deutsche Politiker fleißig durch Bestechlichkeit ihre bereits prall gefüllten Taschen. Zart formuliert findet sich dieser Begriff in der meist einseitig ausgerichteten Presse unter dem besser klingenden »Lobbyismus« Wort wider. Es ist an der Zeit für eine Petition der Bürger gegen diesen unhaltbaren Zustand!

Martina Plischka, Plau am See, 29.11.2020

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