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Vör Dags häv ik in miene Tiding läst, de Kinner in MV würen immer dömlicher. Besonners bi Mathe un in Dütsch wier dat so. In de nägente Klass künnt sei noch nich mol richtich läsen. So een Faststellung vun de SPD hier in‘n Lann. Dat wunnert mi nu gor nich. Süh, de Spraak liehrst du doch tau ierst in dien Öllerhus. Mudder un Vadder sünd dien Anspräkpartner un von dei hürst du dei iersten Würd. Un wenn tau Hus Spanisch, Arabisch, Urdu, Suaheli orrer wat weit ik för een Spraak räd ward, wuher sall dat Kind denn nu dütsch läsen liern? Villicht is de Schaul öwerfurdert? Hem wi villicht tau väl Utlänner-Kinner in‘n Lann? Orrer is disse Frach all rechtsradikal? Bün ik nu een Nazi, wenn ik so wat denken dau? De Gräunen seihn da natürlich ganz anners mit dat Läsen. Ik zitier mol ut eene Antwurdräd vun Frau Brantner in‘n Bundesdach, an de AfD, up Hochdütsch in dissen Fall: »Selbst wenn eine deutsche Staatsbürgerin, ein deutscher Staatsbürger nicht des Lesens mächtig sein sollte, hat er alle Möglichkeiten, auch in diesem deutschen Bundestag zu sein, weil wir hier eben nicht darauf setzen, dass jemand irgend eine Art von Bildungsabschluss haben muss.« Allens klor. Kannst jo in de Politik gahn. Hauptsaak, du büst dütscher Staatsbörger un »Gräuner«. Denn brukst ok nich unbedingt läsen tau künnen. Wotau ok. In‘n Bundesdach is Fraktionszwang. De Vörlagen maken de Böbelsten ünner sik ut, dor bruken sei di sowieso nich bi. Du meenst nu, dat kenn‘n wi all vun fröher, ut de Volkskammer? Dor lichst du oewer ganz falsch, min Fründ. Inne Volkskammer künnen sei all tauhop läsen. Ach so. De Personalien vun de Fru? Frau Dr. Franziska Brantner. Politwissenschaftlerin. Mitglied vun den‘n Bundesdach un parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Spräkt neben Dütsch ok Französisch, Inglisch un Spanisch fleitend. De harr läsen liehrt. Ok ik harr ahn Bäuker nich läben kunnt. Oewer hüt sünd dei Ansichten doröwer äben anners. Un nu kümmst du.
Joachim H. Rudek, Rostock, 07.11.2023