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Klimawandel – im Rathaus falsch verstanden?

Antwort auf den Leserbrief "Wer beschließt so was" vom 23.09.2024

Nur wenige Grünflächen in Rostocks Innenstadt bringen uns so unmittelbaren und vielfältigen Nutzen wie der grüne Lebensraum mit Sträuchern und Bäumen. – auch die Fläche neben dem KTC. Sind unsere städtischen Entscheidungsträger jetzt schon so weit von den proklamierten Klimazielen entfernt, dass sie sogar gesundes Grünflächen mit Gehölz für ein dreiwöchiges Weihnachtsmarktvergnügen opfern, sogar Schotter auf die Grünfläche aufbringen lassen wollen? Ohne den menschlichen Eingriff würde der grüne Lebensraum weitere Jahrzehnte überleben können, die Rostocker am bunten Blickfang der Gewächse erfreuen und die Heimaterde schützen – wenn der Mensch sie lässt. Aber jetzt entschied man sich im Rathaus, die Kulturlandschaft auszuräumen und mit Eintönigkeit und Verarmung zu strafen. Erderwärmung, Klimawandel – Begriffe die in öffentlichen Reden unserer Politiker und Medien dauerhaft vorkommen, nur bei Aktionen wie die geplante, brutale Umwandlung des beliebten grünen Lebensraumes wird es plötzlich still und ist ja nicht so ernst gemeint. Jetzt gibt es auf einmal politische Notwendigkeiten – das müssten wir einfache Bürger doch begreifen – schließlich geht es doch um dreiwöchige Stellplätze für Weihnachtsmarktbuden und Karussells, danach vielleicht um Parkflächen. Aber nicht nur ich kann es, wie Susann T. aus Rostock, nicht begreifen, weshalb es nicht möglich ist, das Konzept des Weihnachtsmarktes – das nach vielen Jahren das Gleiche scheint – so zu ändern, dass Platz für Buden oder Karussells gewonnen wird, ohne auch nur ein Teil des grünen Lebensraumes in Rostocks Innenstadt zu vernichten. Ich empfehle deshalb das Gebiet Glatter Aal, Garbräterstraße und die dortigen Parkplätze, auch Teile des zukünftigen Theatergelände in Betracht zu ziehen und einzubeziehen – oder noch besser – den Markt zu raffen und endlich mehr auf weihnachtliches Kunstgewerbe zu trimmen.

Stephan Bohnsack, Rostock , 02.10.2024

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