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Die schon politische Dauerkrise der EU zeigt wieder einmal, wie zerbrechlich und anfällig diese politische Konstrukt ist. Um möglichst viele Staaten Europas in dieser Gemeinschaft zu vereinigen, wurden und werden die teils erheblichen nationalen politischen und wirtschaftlichen Unterschiede bewusst unter den Teppich gekehrt. Folge davon, dauernde Streitereien mit einzelnen Staaten, wie jüngst mit Polen und Ungarn, die zwar gerne die Milliarden der EU nehmen, aber nicht bereit sind, deren politische Werte zu akzeptieren. Und was macht der Rest der Staaten? Er streitet darüber, wie man damit umgehen soll. Während man gegenüber Staaten wie Russland, China, Nordkorea, Iran u.s.w. sehr schnell zu Sanktionen bereit ist, versucht man Polen und Ungarn immer wieder Zucker in den Hintern zu blasen, damit sie nur nicht von der Fahne gehen. In dem Maße wie in verschiedenen Ländern nationalistische Tendenzen in der Politik wachsen, wird die EU demgegenüber immer erpressbarer. Warum wird nicht gegen die Abweichler hart vorgegangen? Wäre eine EU ohne Polen und Ungarn so unvorstellbar? Tatsache ist doch, dass diese Staaten wirtschaftlich nur von der EU profitieren, ohne etwas dafür zu tun b.z.w. sich an vereinbarte Regeln zu halten. Und Deutschland leistet dafür gerne den Löwenanteil. Wirtschaftlich mag die EU ein Erfolg und eine Notwendigkeit sein, politisch war und ist sie fragwürdig, solange es nicht gelingt, mit einer Stimme zu sprechen und dafür auch konsequent die Regularien der Gemeinschaft gegen "Nurkassierer" zu nutzen. Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 24.10.2021