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< Zurück zur ÜbersichtWehret den Anfängen!
Verwundert rieb ich mir die Augen bei solch famosen Sätzen: „Der Blödeste muss doch merken…es ist etwas faul.“ Oder: „Halt sie dumm, ich halt sie arm…und so geschieht es noch dieser Tage, nur kaum einer merkt es…“ Da schreibt also jemand, der meint, er sei viel klüger als all die anderen. Da hat jemand eine Einsicht, die „kaum einer“ hat von seinen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Schade, dass die Nobelpreise schon vergeben wurden in diesem Jahr. Doch Ironie ist fehl am Platze, denn es ist eine gefährliche Rede. Was den „System – Schwätzern“ klar gemacht werden soll, scheint nicht ersichtlich. Oder doch? Die Rede ist vom „globalisierten Finanzkapital“- hat man so etwas nicht schon einmal in deutschen Landen gehört? Die ‚Alternativen‘ zur offenen Gesellschaft sind allerdings hinlänglich bekannt! Darum: „Wehret den Anfängen“! Übrigens, Eugen Drewermann denkt auch sehr kritisch, allerdings kann er einen hinreichenden Grund und ein lohnendes Ziel bei all dem angeben: „Wie nötig wäre Religion! Wer, wenn nicht sie, könnte den Menschen sagen, dass sie mehr sind als Übergangsgebilde im Stoffwechselhaushalt der Natur, dass sie zu schade sind, um sich als Konsumenten und als Produzenten im Wirtschaftskreislauf dubioser Kapitalverwerter zu verschleißen… Auf dass Menschen eine absolute Geltung haben, bedarf es eines absoluten Gegenübers ihrer Anerkennung. Ein solches Gegenüber kann und darf nicht die Natur, nicht die Gesellschaft, nicht ein Zweckverband aus Industrie und Militär und Banken sein. Wie aber glauben an ein Absolutes, auf dass Menschen nicht länger mehr als Mittel für die Zielsetzungen anderer versklavbar sind?" Es würde sich lohnen, den letzten Satz weiter zu bedenken.
Rudolf Hubert, Schwerin, 18.10.2021