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Hallo Herr Berger, schön, dass Sie uns mitteilen, dass auch Sie die Leserbeiträge im Rostocker Blitz lesen, natürlich »sehr zur Verwunderung Ihrer Freunde«. Diese Bemerkung interessiert nur niemanden und ich hoffe, Sie werden auch nicht dazu gezwungen. Wussten Sie schon, dass man die Beiträge auch auf der Homepage der Zeitung lesen kann? Und nun zum Thema: Würden Sie in Gehlsdorf wohnen, könnten Sie vielleicht einige Argumente verstehen. Aber bestimmt wissen Sie, dass es bereits einen Fahrradweg am Ufer der Warnow entlang gibt, der auch schon heute die Möglichkeit für eine Tour mit dem Rad von Gehlsdorf zum Stadthafen und zurück bietet. Also darauf muss man auch heute nicht verzichten. Übrigens, man kann den Weg auch zu Fuß gehen, was für ältere Menschen vielleicht ein bisschen beschwerlich sein dürfte. Selbstverständlich wäre der Weg über die Brücke kürzer, deshalb wird ja auch kommentiert, dass die Brücke vorwiegend von Radfahrern genutzt werden wird. Bei Fußgängern sieht das schon ein bisschen anders aus. Wenn die Brücke nämlich am Fährberg beginnen wird, dann müssen die Fußgänger zunächst erst einmal zum Fährberg kommen, entweder zu Fuß oder mit dem Bus. Ich würde mit Ihnen wetten, wenn die Leute im Bus sitzen, dann fahren sie auch mit dem Bus weiter zum Dierkower Kreuz anstatt auszusteigen, um zu Fuß über die Brücke zu laufen. Und ansonsten, laufen Sie doch einmal von der Pressentinstraße zum Fährberg und dann stellen Sie sich vor, es geht weiter über die Brücke, und zwar zu Fuß. Diese Fahrrad- und Fußgängerbrücke am Fährberg zu platzieren, bringt für Fußgänger keine Erleichterung. Gut, ein paar Spaziergänger wird es immer geben. Die Brücke mag ja gestalterisch einen guten Eindruck machen, aber was Sinn und Nutzen angeht, da kann man sich schon kräftig streiten. Da wäre eine zweite Personenfähre (mit Fahrradmitnahme) mit Sicherheit sinnvoller. Und was den geschenkten Gaul angeht, so wäre es doch ein Unding, eine Brücke zu bauen, die vorwiegend nur von Fahrrädern genutzt wird, nur, weil sie schön aussieht und weil es Fördergelder gibt, abgesehen davon, dass auch immer ein Eigenanteil dabei ist und dass Folgekosten entstehen.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 20.10.2020