Bedauerlicherweise hat die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Vorpommern am 16.06. beschlossen, weitere 5200 (!) ha für die Windindustrie zur Verfügung zu stellen und leistet damit einem sinnlosen und sogar gefährlichen Vorhaben – dem weiteren Ausbau der Windindustrie – Vorschub. Die Stimmenmehrheit wurde von Mitgliedern aus dem Kreis Vorpommern-Rügen und städtischen Mitgliedern der Verbandsversammlung getragen, da hauptsächlich der Landkreis Vorpommern-Greifswald beplant werden soll, was Rüganern und Städtern wohl entgegen kommt.
Wir werten das als eine Entscheidung gegen demokratische Mehrheiten, gegen die Bürgerrechte der betroffenen Anwohner und gegen wissenschaftliche und gutachtliche Erkenntnisse. Nicht beachtet bzw. billigend in Kauf genommen werden:
1. Die Forderung des Landkreises Vorpommern-Greifswald nach einem eigenen Planungsverband sowie die Tatsache, dass bereits 4 von 6 Landkreisen unseres Bundeslandes einen Ausbaustopp der Windindustrie fordern und damit die Willensbekundung demokratisch gewählter Volksvertreter.
2. Die Entwertung unseres Wohneigentums sowie die Umverteilung unseres Eigentums über einen durch die Energiewende überhöhten Strompreis zugunsten der Windindustrie, was einer stillen Enteignung gleich kommt.
3. Die Gefährdung unserer Gesundheit durch Infraschall immer größerer und immer dichter stehender Anlagen und das Risiko der Kontamination mit krebserregenden Fasern bei nicht seltenen Unfällen.
4. Kriterien landes- oder bundesweit arbeitender Ausschüsse, z. B. Abstandsempfehlungen zu den Horsten schützenswerter Großvögel nach dem „Helgoländer Papier“ und schützenswerte Landschaftliche Freiräume nach Gutachtlichem Landschaftsprogramm M-V.
Wir haben mit knapp 100 Mitstreiter/-innen vieler Bürgerinitiativen aus dem gesamten Landkreis Vorpommern-Greifswald am 16.06. vor Ort protestiert. Die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes war ausdrücklich öffentlich, d. h. Gäste waren eingeladen. Wir wollten im Anschluss an unsere Mahnwache teilnehmen, wurden aber erst nach Ablehnung seitens des Veranstalters und längeren Verhandlungen und dann nur mit 14 Personen zugelassen. Und das auch nur in einem Nebenraum (Wintergarten, mit Sonneneinstrahlung, 29 °C Außentemperatur), teilweise mit Blick auf eine Wand. Dabei wäre unserer Ansicht nach im Saal Platz genug für weitere Gäste, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Sicherheitsvorkehrungen, gewesen. Eine demokratische Beteiligung der Öffentlichkeit sieht unserer Ansicht – auch unter Berücksichtigung der Infektionsgefahr – nach anders aus.