Zu »Die letzte Generation der Zeitzeugen des NS Regimes«, vom 6. November, Seite 2.
Berichte von Zeitzeugen können zum Verstehen geschichtlicher Ereignisse beitragen, deshalb sollten sie auch weiterhin erscheinen. Was man als Kind und Jugendlicher erlebte, bleibt unverfälscht noch in späterer Erinnerung erhalten. Bei heutigen Treffen meiner Kriegs- und Nachkriegsgeneration ist immer eine ähnliche Erinnerung an frühere Erlebnisse festzustellen. Sie wurden noch nicht von einer subjektiven Weltanschauung beeinflusst. Die persönliche Auffassung spielte jedoch bei etlichen Zeitzeugen eine Rolle, die als Wehrmachtsangehörige den 2. Weltkrieg erlebten. Den Erinnerungen von H. Schmidt, damals Wehrmachtsoffizier an der Ostfront, konnte ich beim Lesen Glauben schenken, erheblich weniger dem General von Manstein, der seinen Memoiren den bezeichnenden Titel »Verlorene Siege« gab. Ohne den dilettantischen Gefreiten Hitler hätte es einen anderen Kriegsverlauf an der Ostfront gegeben, behauptet der General. Nach 1945 wurde er Berater der Adenauer-Regierung. Zeitzeugen sollten sich melden, solange es nötig und ihnen möglich ist.