Ich bin der Meinung, »ein Weiter so« darf es in Bergen auf Rügen nicht mehr geben.
Der Wahlkampf in Bergen war ehrlich und sachlich. Ich habe an fast allen Gesprächen teilgenommen. Drei der Kandidaten stellten sich im Bergener Bahnhof den Wählern.
Die amtierende Bürgermeisterin war zwar eingeladen, erschien aber nicht. Viele der Projekte, die die amtierende Bürgermeisterin in ihrem Wahlprogramm erwähnt, sind noch von der Vorgängerin angeschoben worden. Auch das sollte ehrlich erwähnt werden. Das ist ja aber wohl ganz normal, wenn jemand sein Amt niederlegt, dass nicht alle Projekte abgeschlossen sein können.
Man kann doch den Bürgern nicht verbieten, wenn sie Bedenken haben und sich eine Meinung bilden, ob die Verflechtungen zwischen der Firma Ratzke und dem Rathaus, nicht zu Widersprüchen führen könnten.
Dass es im Bereich der Sozialarbeit große Defizite gibt, kann man ja wohl nicht abstreiten. Ein großes Problem in Bergen auf Rügen ist der Umgang mit den Bürgern. Bürgerinitiativen werden abgeschmettert. Zusammenarbeit mit Vereinen und Betrieben lassen zu wünschen übrig. Wo bleibt denn dann die Bürgennähe? Eine Stadt kann sich nur dann gut entwickeln, wenn es ein vertrauensvolles, ehrliches und sachliches Miteinander gibt.
Die vielen Rechtstreitigkeiten, die vom Bergener Rathaus ausgingen, sind alle nicht gewonnen. Bei den Betroffenen, die durch die Presse verunglimpft wurden, hat man sich nicht öffentlich entschuldigt. Große Sorgen machen sich viele Bürger, wie man mit dem kulturellen Erbe der Vorgänger umgeht. Einer der bekanntesten Bürgermeister, der sehr sozial eingestellt war und für notbedürftigen Bürger viel geleistet hat, war Friedrich Carl Arndt. Sein Haus (Markt 1) ist dem Verfall preisgegeben. Hier muss dingend etwas getan werden.