Wenn man die Reaktionen vieler Prominenter auf die Verurteilung Boris Beckers zu einer Gefängnisstrafe so verfolgt, wirft das ein bezeichnend Licht auf die Denkungsweise dieser Leute.
Bedauern, Unverständnis, Empörung – was hat er denn schon gemacht?
Ein bisschen betrogen, Millionen vor dem Fiskus versteckt, Rechtsorgane getäuscht – na und, wer macht das nicht?
Jeder Bürger, der Gesetze bricht, wird bestraft und alle finden das richtig.
Wenn man aber zu den sogenannten Prominenten gehört, meint man, außerhalb dieser Gesetze zu stehen und dass die Gesetze für einen selbst nicht gelten.
Immer wieder sind es Menschen, die über große Vermögen verfügen, die den Hals nicht voll genug kriegen und dabei kriminell werden. Dafür erwarten sie dann nicht, dass alle anderen das als Kavaliersdelikt ansehen – man ist doch schließlich wer.
Ich finde es gut und richtig, dass es Richter und Gerichte gibt, die vor Namen und findigen Anwälten nicht einknicken.
Wenn der Grundsatz gilt – vor dem Recht sind alle gleich, aber einige sind gleicher – dann wird das Recht zu einer Farce.