Das eigentliche Problem der Partei „Die Linke“ ist nicht hauptsächlich der jetzt breit diskutierte Sexismusvorwurf, sondern ihre ideologische Zerissenheit.
Einst Protestpartei derer, die sich im Osten als Verlierer der Wirdervereinigung sahen, ist es der Partei mit der Ausbreitung nach Westen nicht gelungen, sich ein klares politisches Profil zu geben.
Einerseits will man mit zum Teil utopischen Forderungen die kapitalistische Gesellschaft verändern, und andererseits bewegt man sich immer mehr in die bürgerliche Mitte, um mit an die Macht zu kommen und damit systemerhaltend zu wirken. Das aber geht in einer wirklich linken Partei nicht unter einen einheitlichen Hut.
Und so spaltet sich die Partei von innen heraus selbst. Man muss sich schon entscheiden, ob man nach Goethe Amboss oder Hammer sein will oder wie der Volksmund sagt: ein bisschen schwanger geht nicht.
Es ist zu befürchten, dass sich die Linken selbst ihre Berechtigung entziehen, denn wer wählt schon eine Partei, die selber nicht weiß, was sie will.