AmTag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, war in den Onlinemedien zu lesen „Streit mit über 100 Menschen in Berlin Neuköln“, „Magdeburger Bischof Feige sieht die Gefahr der ,Entmenschlichung von Innen'“, „Hochzeitcorso blockiert die Autobahn 650“.
Und einen Tag später „Tote und Verletzte nahe Bremen nach Messeragriffen“.
Was ist denn in der Bundesrepublik los? Der Eine oder der Andere will schon Heinreich Heine zitieren: „Wenn ich an Deutschland denk in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“.
Übertrieben sagt die überwiegende Mehrheit der Bürger völlig zu recht. Wer jedoch bereit oder in der Lage ist, die Veränderungen in der Gesellschaft wahrzunehmen, erkennt zumindest die nicht zu bagatellisierde Spaltung in unserer Gesellschaft.
Natürlich haben entscheidende bzw. dramatische Ereignisse seit dem Jahr 2015 bis heute die Bürger in große Unruhe und Aufruhr in Deutschland versetzt.
Bewusst oder unbewusst befeuert von opportunistisch agierenden Politiker aller Couleur, von sich widersprechenden Experten aus Poltik, Wirtschaft und Soziales, sowie unter der nicht unerheblicher Mitwirkung der öffentlich rechtlichen Medien und einiger Printmedien.
Migration, Umwelt, Gendern, Coronapandemie, Außenpolitik,
Landtagswahlen und Bundestagswahl sind die Themen, mit denen sich die Menschen in allen Gesellschaftsschichichten intensiv und kontrovers auseinandersetzen. Was meiner Meinung nach in den meisten Medien nur unzureichend sichtbar wird. Meinungen werden nicht diskutiert, sondern wenn überhaupt be- oder verurteilt.
Verständlicherweise kommt es aufgrund unterschiedlicher Sozialisation bei Ost- und Westdeutschen zu unterschiedlichen Wahrnehmungen, Ansichten und Bewertungen der Innen- und Außenpolitik. Warum vor allem Ostdeutsche in der Kritik für scheinbar undemokratisches und unsoziales Verhalten stehen, ist m. E. nicht nachzuvollziehen.
Bedauerlicherweise sind Unterstellungen, haltlose Vorwürfe, Verdächtigungen Beleidigungen in Deutschland tägliche Realität und Ergebnisse einer fehlenden Debattenkultur.
Vielleicht könnte die Abkehr von der strikten Einhaltung der Political Correctness für das Miteinander der Bürger ein wenig förderlich sein und die Spannungen in der Gesellschaft reduzieren.
Nicht nur ungenehmigte, unangemeldete Demonstrationen oder aggressives Verhalten sind sichtbare Zeichen, wie weit sich Bürger ideologisch von den staatlich vorgegebenen politischen und sozialen Orientierungen entfernt haben. Die sozialen Netzwerke wirken offenbar zusätzlich als Beschleuniger der spontanen Aktivitäten der Bürger und der Spaltung.