Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg nur einen. Obwohl ich kein Freund der CDU bin, finde ich es echt schäbig, wie diese Partei mit ihrem gescheiterten Kandidaten Laschet umgeht. Man könnte meinen, die Partei habe seine Kanditatur aufgezwungen bekommen. Offenbar ist man nicht in der Lage, zu erkennen, dass nicht Laschet, sondern die ganze CDU krachend verloren hat. Das Erschrecken in der Parteizentrale ist deshalb so groß, weil man aus dem gewohnten Trott gerissen wurde, sicherer Wahlsieger zu sein. Die Wahl hat deutlich gemacht, dass die Zeit der sogenannten Volksparteien auch vorbei ist.
Wer nur 25 Prozent der Stimmen bekommt, muss zur Kenntnis nehmen, dass 75 Prozent ihn nicht wollen und jede Partei mit diesem Ergebnis kein Recht hat, das Volk vertreten zu wollen.
Statt jetzt den Kandidaten verantwortlich zu machen, sollte man hinterfragen, warum man verloren hat.
Aber es entspricht wohl der Moral in der Politik, den Kopf des Verlierers zu fordern und sich dabei selber in den Vordergrund zu schieben.
So bewahrheitet sich wieder einmal die Lehre aus der Bürgerlichen Französischen Revolution: an einem Punkt frisst die Revolution ihre eigenen Kinder.