Seit drei Jahren verfolgt die Initiative Naturschutz Schwerin die besorgniserregende Entwicklung der Nutria-Population in Schwerin. Am Heidensee-Westufer z.B. hat sich an einer Stelle inzwischen eine Familie so stark vermehrt, dass Probleme auftauchen. »Auch, weil dort ständig gefüttert wird. Manchmal werden ganze Toastbrote entsorgt. Nutrias sind doch Vegetarier denkt man. Jetzt hat sich das hier zu einem regelrechten Wallfahrtsort entwickelt.« so die Anwohner. »Selbst Salat und Mohrrüben zu geben, ist in milden Wintern unsinnig.« – sagen die Fachleute. »Außerdem ist das Füttern von Wildtieren nach Naturschutzrecht verboten! Da Nutrias, Enten, Möwen sich an diese ständige Fütterung gewöhnen, hat das negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung. Eine Folge davon ist z.B. das aggressive Betteln bei Nutrias. Nicht selten werden sie dann verscheucht, mit Füßen getreten und mit Stöckchen geschlagen.« Es sollte also dringend gehandelt werden. Die Untere Naturschutzbehörde will jetzt dort ein Schild aufstellen, informieren und auf das Fütterungsverbot hinweisen. Weitere Maßnahmen sind geplant.
Rüdiger Knaak und Hartmuth Lorenz, Initiative Naturschutz Schwerin