Schon lange beschleicht mich ein Unbehagen, wenn die so genannten demokratischen Parteien Süppchen kochen, die ungenießbar und mit demokratischen Methoden unvereinbar sind.
Die jüngsten Thüringer Machenschaften sind Spitze auf diesem Gebiet. Um zu verhindern, dass der bekanntlich recht erfolgreiche und beliebte bisherige Ministerpräsident des Landes wieder in dieses Amt gewählt wird, weil ein Linker sich an der Spitze eines deutschen Bundeslandes einfach nicht geziemt, haben alle anderen unter Einbeziehung der AfD einen Kuhhandel übelster Sorte veranstaltet. So wurde die stärkste Fraktion im Landtag einfach ausgebootet und ausgerechnet ein Kandidat gewählt, dessen Partei ,die FDP, gerade noch knapp den Sprung in den Landtag schaffte. Dieser Mann erhielt eine einzige Stimme mehr als sein Gegenkandidat von den Linken, und das u. a. Dank aller Stimmen der AfD. Gleich nach dieser „Wahl“ erklärte er, dass für ihn als neuem Regierungschef nach wie vor eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht in Frage kommt. Wie schön logisch! Die selbsternannte „Volkspartei“ CDU machte maßgeblich den Deal mit und ist nun bereit, gemeinsam mit der schmalbrüstigen FDP die Regierung zu bilden, ohne Beteiligung der Linken, der SPD und der Grünen, die das ablehnen. Das Ganze und manche andere Machenschaften der letzten Jahre zeigen mir, dass diese „Parteiendemokratie“ nicht mehr zu akzeptieren ist und wirklich demokratische Verfahren die Zukunft haben müssen, die derartige Kungeleien und Stimmenschacher ausschließen. Wo sind die Politikwissenschaftler, die immer so kluge Kommentare abgeben, aber bisher keine Alternative anzubieten haben, die man schon eher demokratisch nennen könnte?