Wenn Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede der beinahe 30 Millionen Opfer der Völker der damaligen Sowjetunion während des 2. Weltkrieges gedenkt, so sind damit zweifellos auch die der heutigen Ukraine und der anderen, inzwischen selbständigen ehemaligen Sowjetrepubliken, inbegriffen. Denn ob es der ukrainische Botschafter wahrhaben will oder nicht: Mindestens bis zur Unabhängigkeit seines Landes Ende 1991 rangierte auch sein Volk unter dem durchaus abwertend und rassistisch gemeinten Begriff »Russen«, was sich im Westen gar erst durch die Ereignisse der »orangenen Revolution« ab 2004 änderte. Und nun stellt er die Bezeichnung »deutsch-russisches Museum« allen Ernstes als Geschichtsverfälschung dar, um das zum Anlass zu nehmen, die Veranstaltung zu boykottieren – geht´s noch kleinkarierter, noch absurder? Besser hätte er die einmalige Gelegenheit genutzt, sich zu den Verbrechen der für ihre besondere Brutalität auch gegenüber der eigenen Bevölkerung, insbesondere der jüdischen, berüchtigten ukrainischen SS – Verbände zu bekennen und dafür zu entschuldigen. Was übrigens in gleicher Weise für die lettischen und litauischen Helfer der deutschen Wehrmacht zutrifft und längst dringend der Aufarbeitung bedürfte!