Zum Beitrag »Infos über den Baustart …«, BLITZ vom 25. April.
Mit Bild wurde von der bevorstehenden Sanierung eines Geh- und Radweges in Dierkow berichtet – von Versackungen und Stolperfallen … Bei Betrachtung des Bildes dachte ich: »Wo ist denn an dem Weg was schlimm?!«
Ich wohne in Reutershagen. Als ich vor über 22 Jahren hierher zog, wunderte ich mich, dass so viele Menschen mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fuhren, Kinderwagen und Rolllatoren etappenweise auf Straßenabschnitten geschoben wurden. Schon bald war mir klar, dass die Straßen für eine normale Nutzung mit dem Rad (gerade auch vom Einkauf oder aus dem Garten kommend) aufgrund ihres desolaten Zustandes in weiten Teilen unseres sonst so schönen Stadtteils nicht nutzbar sind, Bürgersteige für die kleineren Rollen von Rolllatoren ein ständiger Hindernislauf und Absatzkiller.
Nun, 22 Jahre später, ist in unserem Stadtteil eine Straße saniert worden. Ansonsten: Die Zustände der Straßen lassen ein normales Befahren mit PKW oft nicht zu, Schritttempo ist einzige Chance, sein Auto heil rüber zu bringen. Mit dem Fahrrad ist es deutlich schlimmer – breite Risse, tiefe Ausfahrspuren, schlecht wiederhergestellte Reparaturflächen. Und als Fußgänger kämpft man mit extrem hochgekommenen Bordsteinen, unzähligen Unebenheiten; kaum noch ohne Einschränkungen zu nutzende Gehwege.
Während zum Beispiel in Groß Klein vor circa acht Jahren der gesamte weite Umgehungsweg neu gepflastert wurde, weil die »alten« großen Platten ein paar Risse hatten (und wohl die Wohngebietsfördergelder aufgebraucht werden mussten), scheint es für Reutershagen nicht einmal Planungen zu geben, die äußerst desolaten Zustände zu beheben (was ja auch noch mehrer Jahre dauern würde).
Um so erstaunter war ich als letztes Jahr die erst vor circa vier Jahren neu sanierte Kreuzung an der Reuterpassage einschließlich der gerade fertig gestellten Kreuzungsanbindung aus Marktrichtung komplett aufgerissen und in einen Kreisverkehr umgewandelt wurde. Für die Gelder wären vielleicht ein bis drei Straßen neu zu machen gewesen. Fragezeichen auch zum circa 700 Meter langen Europanorm-Radweg vom neuen Kreisverkehr Richtung Kunsthalle – kaum ein Radfahrer fährt dort. Überhaupt befällt einem als Reutershägener bei allen Berichten zu Fahrradschnellstraßen und Sonderradwegen der ironische Gedanke: Bis zu den tollen Radwegen muss man auch erstmal kommen über die kaputten Straßen von Reutershagen!
Erinnert sei auch an das Versprechen von vor circa 21 Jahren, die Bonhoefferstraße neu zu machen. Vielleicht erinnert man sich: zu der Zeit wurde der Schutower Ring als Kreuzungsbauwerk neu errichtet – der gesamte Verkehr (damals auch noch viele Transit-LKW) fuhren durch Reutershagen als Umleitungsstrecke. Uns Anwohnern wurde zugesichert, dass im Anschluss die kaputt gefahrene Straße saniert wird – nichts ist geschehen.
All diese Gedanken kamen mir beim Anblick des nach Reutershagen-Verhältnissen doch gut aussehenden Geh- und Radweges in Dierkow, der nun saniert wird. Ich gönne den Bewohnern dort von Herzen einen gut ausgebauten Gehweg.
Mein Wunsch ist, dass Verantwortliche unserer Stadt zu den geschilderten Missständen hier in Reutershagen Stellung nehmen und uns Bewohner über die Pläne zur zeitnahen Sanierung unserer Straßen und Bürgersteige informieren … oder vielleicht erst jetzt davon erfahren?