Es ist schon schlimm, täglich in den Zeitungen lesen zu müssen, wie bzgl. Nordstream 2 David (M/V) gegen Goliath (USA) um die Gaspipeline aus Russland kämpft. Der „transatlantische Freund“ will mit allen Mitteln die Fertigstellung verhindern und argumentiert das mit dem Vorsatz, eigenes Gas liefern zu wollen bzw. schiebt die angeblich gefährliche Abhängigkeit Europas von Russland vor. Dass wir dann von den USA abhängig sein könnten oder werden, davon ist natürlich nicht die Rede. Spuren wir nicht so, wie sie das wollen, drehen sie uns den Gashahn zu. Und Umweltverbände bzw. Klimaschützer springen dankbar auf den US-Zug auf, weil sie meinen, dass sie ihre Gegenargumente dann besser durchsetzen können. Der wahre Grund der US-Haltung zu Nordstream 2 ist ein ganz anderer: Seitdem sich die USA nach dem 1. und 2. Weltkrieg zur Weltmacht erhoben haben, geht es ihnen darum, dass ihre globale Vormachtstellung nicht durch einen Machtblock auf dem eurasiatischen Kontinent gefährdet wird (betr. vor allem Russland und China). Verfechter dieser Politik sind besonders die beiden US-Geostrategen Z . Brzezinski und G. Friedman. Das politische Grundprinzip heißt: „Teile und herrsche!“ Und das bedeutet im konkreten Fall die Verhinderung einer Zusammenarbeit Deutschlands mit Russland, weil diesem vor allem wirtschaftlichen Machtkomplex (deutsche Innovation gepaart mit russischen Ressourcen) die USA nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen hätten. Das ist ihre panische Angst und der wahre Grund für die Verhinderung der Gastrasse NS 2. Russland ist ein zuverlässiger Partner, und das weiß nicht nur Deutschland, sondern könnte auch der EU gefallen. Und das darf aus der Sicht der USA nicht sein. Und auch nur so ist zu erklären, warum, egal worum es geht, Russland bei jeder Gelegenheit an den Pranger gestellt wird, um dem Mythos des „bösen Bären“ reichlich Futter zu geben. Es wäre sehr zu wünschen, dass sich unsere Politiker endlich einmal nach nunmehr 76 Jahren nach Kriegsende von fremden Einflüssen befreien!
Wolfgang Mengel, Stralsund