Als ich Mitte November einen Artikel mit der Überschrift »So soll Rostocks neue Dreiwallbastion aussehen« in einer Rostocker Tageszeitung las und mir das dazugehörige Bild vom Ist-Zustand der so genannten Teufelskuhle und die Illustration zur Neugestaltung anschaute, da wusste ich wirklich nicht, was ich von dieser geplanten Veränderung in den Wallanlagen halten sollte. Ist das nun ein Grund zur Freude oder sollte man doch lieber heulen? Auf jeden Fall tat die karge Landschaft und die Leere in der Illustration meinen Augen weh. Da wird im Artikel darüber geschrieben, dass Rostock seine Dreiwallbastion –und damit den Kernbereich der denkmalgeschützten Wallanlagen – umgestaltet, dass Wege erneuert, Böschungen befestigt und Gehölze entfernt werden. Auch der in die Jahre gekommene Pavillon vor der Teufelskuhle soll durch einen neuen, moderneren ersetzt werden. Und dann sieht man in der Illustration zur geplanten Neugestaltung einen sogenannten Pavillon, der wohl eher einer Bushaltestelle gleichen könnte, dahinter drei Bäume, ein paar Bänke, sonst nichts, außer Rasen – kein Busch weit und breit.
Diese Ansicht erinnert mich schmerzlich an den geschorenen Kanonsberg, der nun wahrlich nicht zu den attraktivsten Plätzen in unserer Stadt gehört, geschweige denn, zum Verweilen einlädt.
Nein, so habe ich mir den Kernbereich der Wallanlagen eigentlich nicht vorgestellt.
Am letzten Wochenende bin ich, wie viele andere Naturfreunde, durch die Wallanlagen spazieren gegangen und ich war auch bei der genannten Teufelskuhle. Ich kann nur sagen: Mir wird ganz übel, wenn ich auch nur daran denke, dass die Wallanlagen mit ihrem Kernbereich nach der Neugestaltung auch nur annähernd so aussehen könnten, wie in der Illustration dargestellt.
In all den Jahren hat sich hier ein Bereich entwickelt, den man als die grüne Lunge von Rostock bezeichnen kann, ein Ökosystem mit vielen Pflanzen und Lebewesen. Das viele Grün lockt, nicht nur an den Wochenenden, vor allem Familien mit ihren Kindern zu den Spielplätzen oder lädt sie zu einem Spaziergang ein. Sicher muss auf der Dreiwallbastion pflegerisch einiges getan werden, aber ich hoffe sehr, dass die Anlage nach der Neugestaltung nicht so trostlos aussehen wird, wie die Illustration es vermuten lässt.