Es ist grausam, was in bzw. mit dem Auffanglager Mauria auf Lesbos passiert ist. Es hat wieder einmal die Allerärmsten getroffen. Da ist dringende Hilfe angesagt, jeder Tag und jede Stunde zählt. Und da wird in der EU tagelang diskutiert, was zu machen sei, im Bundesinnenministerium und im Bundestag wird diskutiert, wann man wie viel Betroffene aufnehmen kann? Es geht um 12.600 Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Rein rechnerisch: Jedes EU-Land nimmt ca. 5oo Flüchtlinge auf, dann ist rein zahlenmäßig das Problem gelöst. Wo sind hier die Schwierigkeiten? Haben wir 2015 zig-Tausende aufgenommen, darf es doch wohl jetzt an 500 nicht scheitern. Wie kann in solcher Situation jedes EU-Land nur noch sich selbst das nächste sein? Es ist eine Schande, dass der reiche Westen sich so schwer tut. Da wird gefaselt, das Lager auf Lesbos wieder aufzubauen, aber damit ist den Menschen doch nicht geholfen?! Und das passiert bei uns, wo wir doch die westlichen, vor allem die christlichen Werte so hochhalten? Ganz abgesehen davon, dass das Hauptproblem nach wie vor nicht angegangen wird: Die Beseitigung der Fluchtursachen! Die Interessen der politischen Eliten und die daraus resultierenden Konflikte werden wieder, wie immer, auf dem Rücken der Menschen ausgetragen, und das ist unmenschlich! Wann tritt hier endlich mal ein grundlegender Wandel bei den politisch Tätigen ein? Eins ist klar: Sie vertreten damit nicht die Interessen ihrer Bevölkerungen!
Wolfgang Mengel, Stralsund