In diesen Tagen kommen wieder die fleißigen ehrenamtlichen Helfer der Volkssolidarität zu ihren Mitgliedern und Freunden mit der Bitte um eine Spende.
In den vergangenen Jahren waren die Sammelergebnisse immer sehr gut und sie trugen dazu bei, dass die Ortsgruppen ein interessantes und abwechslungsreiches Programm gestalten konnten, insbesondere für unsere älteren Mitbürger. Dadurch konnten vielen Menschen Gemeinsamkeit und Freude geschenkt werden. Auch die vertrauensvolle Zuwendung durch Haus- und Krankenbesuche gehört zu den sehr wichtigen Aufgaben der Helfer. Leider fanden in den letzten Monaten viele Vorhaben nicht so statt, wie sie geplant waren, aber es geht wieder los, wenn die Coronakrise überwunden ist.
Die Volkssolidarität begeht in diesem Jahr im Oktober ihr 75-jähriges Gründungsjubiläum. Sie war von Anfang an für Menschen da, die Hilfe brauchten und sich nicht selbst helfen konnten. Das traf ganz besonders für die Zeit unmittelbar nach dem Ende des schrecklichen Zweiten Weltkrieges zu. Wenn ich heute an diese denke, erinnere ich mich ganz besonders dankbar an eine liebenswerte bescheidene Frau, an meine Pflegemutter. Als ich im Herbst 1945 als Siebenjährige mit circa 80 anderen elternlosen Kindern mit einem Flüchtlingstransport nach Mecklenburg kam, war sie es, die sich mit anderen Frauen um uns kümmerte. Wir waren halb verhungert, hatten Krätze und Läuse. Diese hilfsbereiten mutigen Frauen gründeten eine Gruppe der Volkssolidarität. Mich hat somit die Volkssolidarität von meiner Kindheit an begleitet.
Ich hoffe sehr, dass viele Rostocker Mitbürger und darüber hinaus, die diesjährige Spendensammlung unterstützen.