Großartig

Zum »BLITZ-Frühstück“.
Ich möchte der BLITZ-Redaktion ganz besonders dafür danken, dass sie den Lesern einen wunderbaren Menschen vorgestellt haben, Herrn Wilhelm Meyer.
Und da kam mir die Idee, es wäre doch großartig, wenn man viel öfter Männer und Frauen mit ihren Leistungen für andere, besonders auch für jene, die Hilfe brauchen, weil sie sich nicht selbst helfen können, vorstellt und ihnen dankt. Deutschland steht in der Welt für eine starke Wirtschaft, für ein großes Exportvolumen, insbesondere im Waffengeschäft, aber wenn es solche Menschen wie Wilhelm Meyer nicht geben würde, stünde unser reiches Land arm da im Umgang mit sozialschwachen, kranken und behinderten Bürgern. Ich habe lange Zeit Im Vorstand des »Gemeinsamen Hauses« in Rostock-Evershagen mitgearbeitet, in dem viele Vereine und Verbände für chronisch kranke und behinderte Menschen ihre Treffen und Beratungen durchführen, überwiegend organisiert und geleitet durch das persönliche Engagement selbstbetroffener Ehrenamtler. Mein Respekt vor diesen Menschen ist sehr groß. Ehrenamtlich heißt selbstverständlich ohne Bezahlung ihrer Leistungen. Es wird durchaus zu Recht gesagt: Ehrenamtliche Arbeit ist unbezahlbar aber nicht unverzichtbar. Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges positiv in Bezug auf die Anerkennung verändert hat, es gibt zum Beispiel die EhrenamtsKarte MV und einen Ball für Ehrenamtler, der so hoffe ich, in Rostock zur Tradition und weiterhin durch die Medien beachtet wird, wie es bei Presse-, Unternehmer-, Juristen-, Sportlerbälle und anderen üblich ist. Die Volkssolidarität ist mir von meinem siebten Lebensjahr ans Herz gewachsen. Ich sage immer: »Ich bin ein Kind der VS.« Als ich im Herbst 1945, nach dem Ende des schrecklichen Zweiten Weltkrieges, elternlos, halb verhungert, verlaust und am ganzen Körpermit Krätze befallen, mit einem Flüchtlingstransport von Hinterpommern nach Mecklenburg kam, war es eine herzensgute, couragierte, schlichte Frau, die mich in Obhut nahm und sich auch noch für viele andere Kinder einsetzte, um ihnen ein neues Zuhause zu geben. Meine Pflegemutter hat sich mit vielen anderen Frauen in der vor 75 Jahren gegründeten Volkssolidarität im Dorf immer für Hilfebedürftige eingesetzt. Ich habe stets versucht, nach ihrem Vorbild zu leben.