Mecklenburger Blitz
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Leserbriefe
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schritte-gegen-einsamkeit
Wenn man mich fragen würde, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, dann dass ich Freunde mehr brauche als ich erwartet hätte. Und damit meine ich nicht zum berühmten „Äpfel stehlen“, sondern zum Krisen bewältigen. Ich bin in den letzten drei Jahren durch eine wirklich sehr schwere Zeit gegangen, die mich irgendwann in Einsamkeit führte. Ein so starkes und anhaltendes negatives Gefühl, aus dem ich allein nicht mehr heraus kam. Ich hatte Gott sei Dank tolle Nachbarn, Kollegen und Freunde an meiner Seite. Das klingt fast so, als wenn das eine Garantie für ein großartiges Leben wäre. So als wenn man von einem Einser-Schüler eine Eins in der kommenden Klassenarbeit erwartet. Die Umstände mögen es mir erleichtert haben, aber die Schritte musste ich selbst gehen. Seitdem lässt mich die Pandemie der Einsamkeit in unserer Gesellschaft nicht mehr los. So bin ich auf der Suche nach Orten der Begegnung. Dort, wo man wahrgenommen, gesehen wird und sich zeigen darf. Ja ok, selbst zu diesen Orten muss man gehen. Aber es gibt sie. Ich schreibe diesen Leserbrief nicht für mich, sondern für alle, die sich einsam fühlen. Kannst du jemandem sagen, wie du dich fühlst? Traust du das jemandem zu? Freundschaften sollten diese Ehrlichkeit aushalten. Ansonsten setzen wir uns nur Masken auf und hoffen, dass niemand dahinter schaut. Und dann wäre meine Maske meines Freundes Freund. Der entgegengesetzte Blick darf auch nicht fehlen: Trauen sich andere bei mir, sich zu öffnen? Bin ich bereit dafür? Wenn ich an meine Freundschaften denke, dann habe ich immer die zwei wichtigsten Fragen im Sinn: 1. Wie geht es dir? 2. Wie geht es dir wirklich? Ich habe einen Wunsch an dich, liebe Leserin und lieber Leser: Achte auf deine Freundschaften und mache einen Schritt nach dem anderen. Z. B. vor die Haustür und lerne deine Nachbarn kennen. Gehe Deine Freunde/Familie besuchen oder lade sie ein. Zeige Dich. Bedanke dich beim Busfahrer für die Fahrt. Spreche Menschen in der Warteschlange an. Bleib in Bewegung, denn jeder Schritt und jede Begegnung zählt. Der Weg will von dir gegangen werden. Und während du Ihn gehst, findest du vielleicht sogar Wegbegleiter. Wenn du jetzt nicht weiß, welchen nächsten Schritt du machen solltest, dann lade ich dich herzlich zu einem gemeinsamen Spaziergang mit einer größeren Gruppe ein. Alle 14 Tage am Samstag ab 10:00 Uhr vorm B&B Hotel, Gaffelschonerweg 1 in 18055 Rostock. Hier die kommenden Termine: 09.11. | 23.11. | 07.12. | 21.12. Wir gehen den wunderschönen Weg entlang nach Gehlsdorf, über die Fähre und dann am Wasser zurück. Wer möchte kann den Rückweg auch mit der Straßenbahn fahren. Keine Anmeldung notwendig. Findet auch bei Regen statt. Ich freue mich darauf dich kennenzulernen.mehr... -
es-reicht-2
Wie in jeden Lied, Buch oder Film nach Raupen im Sauerkraut gesucht wird. Jedes Wort und jede Geste können einen Menschen beleidigen. Was ist mit uns? Wir möchten auch nicht Kartoffel oder Schweinefresser genannt werden. Was ist mit der Altersdiskriminierung? Wann verschwindet die abwertende Bezeichnung Boomer? Es sind Menschen, kein Boom. Das Wort Boomer bezeichnet auch einen rückständigen Menschen. Was soll das dumme Gerede vom "alten weißen Mann"? Warum werden ältere Menschen , die es wagen, eine andere Meinung zu haben in diese Ecke gestellt. Wo bleibt der Aufschrei bei der Behauptung "Rentner leben auf Kosten der jungen Generation"? Die Junge Union sollte sich schämen. Die alten Leute haben Deutschland mit der Arbeit ihrer Hände aufgebaut. Das interessiert leider weder Sprachaktivisten noch das Humboldt -Forum. Warum auch? Es betrifft ja nur die eigenen Bürger.mehr... -
wenn-sprache-stirbt
... dann spreche ich eben einfach ne andere Sprache? Ganz so einfach ist das leider nicht. Meine Sprache ist ein Teil von mir, quasi Teil meiner Identität und meines Lebens. Wer ich bin, was ich gemacht habe etc. drücke ich in meiner Sprache aus. Wenn allerdings diese Sprache »künstlich« beschnitten, kastriert und verändert wird aus Gründen der »political correctness« (Entschuldigung für diesen Anglizismus), dann geht natürlich auch ein Teil meiner Identität verloren. Jüngstes Beispiel (nach dem allgegenwärtigen Genderwahn) ist die Zensur des Songs »Sonderzug nach Pankow« von Udo Lindenberg. Nee, ich bin kein Lindenberg-Fan, bin aber unter anderem auch mit diesem Song groß geworden. Muss ich das jetzt auch aus meiner Biographie streichen, ähnlich wie ein gewisses Gebäck namens (»N***kuss), das ich zu meiner Zeit genau so beim Bäcker bestellt habe? Nö, der hat nicht gefragt, was ist das, der hat‘s einfach über die Theke gereicht. Und was das I***-Wort betrifft: ... als Kinder haben wir oft »Cowboy & I***« gespielt, fällt das jetzt auch unter missliebige Ausdrucksweise? Nun, vielleicht sollte ich dieses besser als »Einwanderer versus Indigene (m/w/d)« formulieren, wenn ich meinem Kind aus meiner Vergangenheit erzähle, damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt. Das mit dem Schlips ist übrigens simples und ehrliches Deutsch, wie ich es in der Schule gelernt habe! (... ausdrücklich nicht rassistisch gemeint und auch nicht gegen eine geschlechtliche Ausrichtung, welcher Art auch immer!) Meine Sprache wird so langsam aber sicher beliebig austauschbar und geschlechtslos! Hoffentlich, habe ich jetzt keine neue Diskussion eröffnet und es muss demnächst (m/w/d/g) heißen. Darüber hinaus noch ein kleiner Rückblick auf den Feiertag am 31. Oktober, Reformationstag. Der geht zurück auf Martin Luther (1483-1543) und eine These von ihm hat (sinngemäß) die Aussage: »... dem Volke auf‘s Maul zu schauen«. Leider habe ich gegenwärtig den Eindruck, dass nicht draufgeschaut, sondern verboten oder für unerwünscht erklärt wird. Unabhängig davon, werde ich selbstverständlich meinem Kind »meine Geschichten« so erzählen, wie sie waren, und das auf Deutsch (alte Bäume kann man nicht mehr verpflanzen). Falls dies noch von Interesse sein sollte: Nicht ein einziger Indigener hat sich bei mir beschwert, weil ich 1963 im I***kostüm beim Fasching in der Kita war. Habe ich wahrscheinlich Schwein gehabt (typisch Deutsch). Hauke M., Rostockmehr... -
ein-gespenst-geht-um-in-europa
Aber nicht das Gespenst des Kommunismus, wie Marx es im Kommunistischen Manifest beschrieb, sondern das Gespenst der Angst Westeuropas, wie es nach den Wahlen in den USA politisch weitergeht. Da werden Szenarien der furchtbaren Art entwickelt und Gespenster des Weltuntergangs beschworen. Dabei ist doch immer offensichtlicher, dass Amerika zwar noch die bedeutendste Macht des Westens ist, aber die Rolle als Weltgendarm, der die Welt nach seinen Wünschen formt, zunehmend verliert. Die vielen Krisenherde in der Welt zeigen, dass die USA zwar appellieren, aber keiner richtig mehr auf sie hört. Die Karten in der Welt werden neu gemischt, und man wird damit leben müssen, mit neuen Machtblöcken umzugehen. Westeuropa hat sich mit seiner bedingungslosen Unterordnung gegenüber den USA nicht auf diese Entwicklung vorbereitet und starrt nun wie das Kaninchen auf die Schlange. Egal, wer in Amerika Präsident ist, es ist immer einer aus der Klasse der Superreichen, der den Interessen derer dient, egal welcher Hautfarbe und Abstammung. Wenn Westeuropa nicht schafft, sich eine eigene politische Richtung zu geben, die nicht nur von sinnloser Sanktionspolitik und Feindseligkeit gegen China und Russland geprägt ist, wird die EU zunehmend an Bedeutung und politischer Kraft verlieren. Die USA werden ein immer unzuverlässigen Partner werden, der vor allem seine eigenen Interessen verfolgtmehr... -
ein-historisches-treffen-ohne-wiederkehr
Da das Treffen zwischen Honecker und Palme 1984 in Stralsund in diesem Jahr seinen 40. Jahrestag hatte, hielt der Direktor des Stralsunder Stadtarchivs, Dr. Dirk Schleinert, aus diesem Anlass eine Festrede, die er auch der Seniorenakademie 55 Plus Stralsund nicht vorenthielt. Das Stadtarchiv, das Bundesarchiv, das Archiv des Auswärtigen Amtes und das Reichsarchiv Stockholm boten sehr gute Recherchemöglichkeiten. Anlässlich der Beisetzungsfeierlichkeiten des verstorbenen Generalsekretärs der KPdSU Andropow in Moskau nutzte Honecker die Möglichkeit zu einem Gespräch sowohl mit Kohl als auch mit Palme, der seinerseits sein Interesse dazu bekundete. Was am 29. und 30. Juni 1984 stattfand, war, protokollarisch gesehen, kein Staatsbesuch, denn Palme als Ministerpräsident war kein Staatsoberhaupt des Königreiches. Inhalt des Treffens sollten Abkommen im Zoll-, Gesundheits- und weiteren Bereichen sein, ein Konsularvertrag sowie Folgebesuche von Honecker und Treffen auf Ministerebene. Gastgeschenke an die schwedische Delegation waren Bildbände und auch der eine oder andere gute Tropfen, denn in Schweden tut man sich damit sehr schwer. Palme wurde von Honecker pünktlich um 12 Uhr in Peenemünde, das eine historische Bedeutung hat, als Stralsund die Schweden gegen Wallenstein um Hilfe bat, begrüßt . Der Referent berichtete auch über die Absicherung dieses Besuches durch MfS und Polizei. Dabei musste an das kleinste Detail gedacht werden. Man einigte sich betr. des Aufenthaltes im Protokoll auf Stralsund mit einem Ausflug nach Greifswald. Der damalige Stralsunder OB Lehmann begrüßte die hohen Herren vor dem Rathaus. Die Gespräche fanden in der Oberen Ratsstube statt. In der Achtmannskammer aß man zu Mittag, man entschied sich in beiderseitigem Einvernehmen auf ein für diese Situation bescheidenes Menü. Danach erfolgte ein Besuch der Marienkirche mit einem kurzen Orgelspiel. Das Protokoll sah dafür nur 20 Minuten vor. Anschließend besuchten beide Staatsmänner die Barockbibliothek in Stralsund und wurden dort von Prof. Herbert Ewe empfangen. Auch der Räucherboden des Klosters wurde besichtigt. Am 30. Juni fuhren die Delegationen auf Palmes Wunsch nach Greifswald und trafen sich im Konzilsaal der E-M-Arndt-Universität. Palme wählte diese Universität, da sie in der Zeit, als wir zu Schweden gehörten, die älteste Uni Schwedens war. Es ist zu sehen, was das Protokoll für 25 Stunden Aufenthalt im Plan hatte und wie im Grunde genommen jeder einzelne Schritt an den Inhalt angepasst werden musste bzw. nicht übertreten werden durfte. Von Greifswald ging es wieder nach Peenemünde, und Palme kehrte in seine Heimat zurück. Der Palmebesuch reiht sich ein in die Feierlichkeiten zum 750-jährigen Stadtjubiläum Stralsunds. Das zentrale Thema der gemeinsamen Gespräche war der Erhalt des Friedens. Zum Gegenbesuch Honeckers ist es leider aufgrund der Ermordung Palmes am 28. Februar 1986 nicht gekommen. Ein wichtiger Gedanke betr. der Friedenserhaltung vom Palme ist: „Die Gefahr besteht darin, dass die Regierung bewusst falsch handelt.“ Zum ehrenden Gedenken an den schwedischen Ministerpräsidenten trägt der Stralsunder Theatervorplatz seit dem 15. März 1986 seinen Namen. Dr. Schleinert hatte seinen Vortrag mit Bildern, Zeitungsausschnitten und Fotos von Originaldokumenten unterlegt. Die 65 Anwesenden dankten herzlich für diese sehr informativen Darlegungen aus der neueren Geschichte Stralsunds. Wolfgang Mengel, Seniorenakademiemehr...