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Zum Tag des Versuchstieres

Gedanken zum Tag des Versuchstieres am 24. April: Die Bundesregierung will bei den gesetzlichen Vorgaben für Tierversuche deutlich nachbessern. Brüssel bemängelte eindringlich die Vorschriften für Kontrollen und Beaufsichtigungen von Tierversuchen in Deutschland. Renate Künast, tierpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, sieht sich in ihrer Kritik bestätigt. Sie sagt „Tierversuche werden viel zu wenig hinterfragt und nur selten kontrolliert“. Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, nannte die rechtlichen Versäumnisse der Bundesregierung „skandalös, Tierschutzempathie ist da gleich null.“ In einem Zeitalter der Forschung - auch in der Tiermedizin - gibt es Alternativmethoden, um Lebendtierversuche abzubauen. Wenn von Tierversuchen gesprochen wird, denkt der Unbefangene an etwas Wichtiges, dem Menschen dienendes, Leben rettendes. So beruhigen viele Menschen ihr Gewissen und meinen, den Tieren in den Tierversuchsanstalten wird es nicht so schlecht gehen. Die Tiere werden gezüchtet und ein Leben lang in enge Käfige eingesperrt. Man gibt ihnen Gifte um sie zu „beruhigen“ und gefügig zu machen, während sie operiert und an ihnen herumexperimentiert wird, um diese dann nach einem leidvollen Leben zu töten. Letztlich hat der Mensch selbst das Risiko seiner Gesundheit zu tragen, denn erst bei ihm zeigt sich, ob der Tierversuch reproduzierbar war, um die Symptome seiner Krankheit zu behandeln. Unsere Nachkommen werden immer kränker und genießen die breite Palette von Medikamenten. Auf den Packungsbeilagen formuliert, löst jedes Medikament eine weitere gesundheitliche Nebenwirkung aus. Unser Verein „Tiere in Not Warnemünde e.V.“ und viele Tierschützer, Tierfreunde lehnen Tierversuche ab. Tiere haben eine Seele und Schmerzempfinden und eine große Leidensfähigkeit. Nach Meinung der Wissenschaftler sind nur geringe Versuche auf den Menschen übertragbar mit den entsprechenden Nebenwirkungen. Der tierische Körper reagiert anders als der menschliche Körper. Das ist nicht zu vergleichen. Wir haben uns an die Staatssekretärin in Schwerin beim Ministerium für Umwelt gewandt, die uns unter anderem mitteilte, dass in Rostock keine Versuche an Primaten erfolgen. In Rostock versuchen die Forscher, durch bestimmte Methoden, Rückschlüsse auf das natürliche Verhalten zu ziehen. Welchen Sinn hat das, wenn diese wehrlosen Tiere entgegen ihrer Natur in Käfigen eingezwängt und ihre natürlichen Lebensräume entbehren! Man spricht über Kinderarmut und soziale Einschränkungen für die Bevölkerung, bei denen das Geld fehlt und die Menschen unzufrieden sind. Dagegen sind Tierversuche eine teure Lobby für unseren Staat. Welch eine Ironie! Barbara Linkis Vorsitzende des Vereins „Tiere in Not Warnemünde e.V.“

Barbara Linkis, Diedrichshagen, 25.04.2024

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